Aktionsplan

der Leibniz Forschungsmuseen

Mit einem gemeinsamen Aktionsplan stärken die acht Leibniz-Forschungsmuseen ihre besondere Funktion als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft.

Der Aktionsplan ermöglicht es dem Germanischen Nationalmuseum, zukunftsorientierte und nachhaltige Vermittlungsformate zu entwickeln und umzusetzen. Insgesamt wollen die acht Leibniz-Forschungsmuseen dazu beizutragen, die großen Veränderungen der Gesellschaft kritisch zu begleiten und die lebendige Teilhabe an der Wissenschaft zu stärken. Die Verbindung von Natur-, Technik- und Kulturgeschichte bildet den einzigartigen Mehrwert unserer Zusammenarbeit.

Ziel im GNM ist es, das gemeinsame kulturelle Erbe anhand ausgewählter Objekte und Themen auf breiter gesellschaftlicher Ebene zu vermitteln. Mit neuen Vermittlungsformaten und der systematischen Erweiterung in den digitalen Raum werden neue Zugänge geschaffen, um die Entwicklung europäischer Kultur und Identität sowie deren verschiedene Einflüsse nachzuzeichnen und das Bewusstsein dafür zu stärken. Unser Motto lautet: Vergangenheit verstehen – Zukunft gestalten

Der Aktionsplan am GNM ist Querschnittfunktion und Triebkraft zugleich: In drei Bereichen werden Maßnahmen der Wissenschaftskommunikation, Besucherforschung und Vermittlung durchgeführt, indem bestehende Strukturen durch innovative Formate miteinander verknüpft werden:
 
GNM_guide | 600.000 Jahre in 60 Minuten

GNM_wissen | Kulturgeschichte auf einen Klick

GNM_dialog | Eine Welt in Bewegung

Zusammen mit der Stadt Nürnberg betreibt das GNM mit dem Kunst- und Kulturpädagogischen Zentrum der Museen in Nürnberg (KPZ) einen der größten museumspädagogischen Dienste in Deutschland. Das KPZ ist personell und beratend eng in die Arbeit des Aktionsplans eingebunden, u.a. in den Bereichen personale Vermittlung, Medienguide, Besucherforschung und Projektarbeit.


Projektteam:
Prof. Dr. Daniel Hess (Projektleitung)
Dr. Jessica Mack-Andrick (Projektleitung)

Dr. Katrin Herbst
Lena Hofer M.A.
Dr. Dominik von Roth (Projektkoordination)
Benjamin Rowles M.A.
Regina Rüdebusch M.A.


Der Aktionsplan im GNM

Aktivitäten auf dem Weg zur digitalen Kulturgeschichte

GNM_guide | Vermittlung, Inklusion, Besucherforschung

Der GNM-Mediaguide wird für neue Zielgruppen zugänglich gemacht und durch neue Themen ergänzt. Die Nutzungsmöglichkeiten auf privaten Endgeräten (BYOD) wird mehr und mehr ausgebaut. Eine neue und intuitive Wegeführung begleitet Besucher*innen sicher durchs Haus. Kurze Videos sowie eine Begrüßung durch den Generaldirektor machen den Besuch im GNM noch persönlicher.

Die neue Tour zum Kennenlernen des GNM „600.000 Jahre in 60 Minuten“ ist in acht Sprachen und vier weiteren Angeboten verfügbar: für rollstuhlfahrende, höreingeschränkte und seheingeschränkte Menschen sowie in vereinfachter Sprache. Darüber hinaus sind ausgewählte historische Objekte durch Tastmodelle jetzt noch „begreifbarer“.

Regelmäßige Befragungen und Evaluierungen der neuen Angebote garantieren deren Wirksamkeit und die Zufriedenheit unserer Besucher*innen. Darüber hinaus werden umfassende und auf Vergleichbarkeit angelegte Analysen der Besucherstruktur in allen acht Leibniz-Forschungsmuseen durchgeführt.

 

GNM_wissen | Innovative Werkzeuge des Wissenstransfers

Die Verbindung von analogem Museumsbesuch und digitalem Angebot wird im GNM systematisch ausgebaut. Kunsttechnologische Forschungsdaten und kulturgeschichtliches Wissen sollen in Zukunft über einen zentralen Zugang erreichbar sein.

Die Maximen unseres digitalen Wissensangebots sind technisch einfache Zugänglichkeit und nutzerorientierte Aufbereitung der Inhalte. Spannende Informationen zu Werken und kulturgeschichtlichen Hintergründen sind so jederzeit und überall abrufbar – im Museum, unterwegs oder zu Hause. Damit werden Wissensressourcen zur europäischen Kulturgeschichte unabhängig von Herkunft, Religion, Alter, Einkommen oder Bildungsgrad zugänglich.

Die neuen Formate sind sichtbarer Teil einer Offensive, kulturelle Bildung und digitale Vermittlung am GNM neu zu denken. Ob kurzweilige Streifzüge oder intensive Lektüre, ausstellungsbegleitend oder unterwegs: Die Gestaltung unterschiedlicher digitaler Formate zielt auf die Unterschiedlichkeit von Bedürfnissen ab. Dementsprechend arbeiten wir an der digitalen Vernetzung sämtlicher Angebote, darunter:

Digital Stories: Alltag im Mittelalter | Zeichen der Zukunft | Europa auf Kur
GNM_3D
GNM_audio (BYOD)

und leisteten eine Anschubfinanzierung für
GNM_Blog
GNM_Kids
 

GNM_dialog | Dialog mit der Gesellschaft

Europäische Kultur ist in hohem Maß Migrationskultur, die auf dem Austausch von Wissen, Kulturtechniken und Gütern beruht. Das GNM erkundet im Rahmen des Aktionsplans neue Perspektiven und Narrative der Wissensvermittlung: Viele Objekte im GNM bezeugen die kulturelle Diversität Europas und dokumentieren die wechselhaften und wechselseitigen Einflüsse von antiker, byzantinischer, arabischer, nordeuropäischer und asiatischer Kultur. Aus dieser Perspektive lässt sich europäische Kulturgeschichte neu erzählen und begreifen.

„Eine Welt in Bewegung“ – unter diesem Leitthema werden internationale Perspektiven aus Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft zusammengeführt. Es dient als Ausgangspunkt für innovative Vermittlungs- und Veranstaltungsformate, um einem breiten Publikum die Bedeutung von Kulturgeschichte und Forschung näher zu bringen und deren gesellschaftliche Relevanz durch aktive Teilhabe zu stärken. Insbesondere Familien und Schulklassen mit ihren spezifischen Bedürfnissen werden dabei in den Fokus gerückt.