Sammlungsgeschichte

Musikinstrumente

Von Beginn an sammelte das Museum auch Musikinstrumente.

Der Bestand, der unter anderem Instrumente aus Nürnberger Kirchen enthält, wuchs bis Anfang der 1960er Jahre auf rund 300 Objekte an.

1962 erwarb das Museum mit Unterstützung der Volkswagenstiftung die etwa 1.500 Stücke umfassende, nahezu alle Musikinstrumentengattungen enthaltende Nürnberger Sammlung von Dr. Dr. h.c. Ulrich Rück. Zugleich wurde eine von einem Musikwissenschaftler geleitete Abteilung gegründet und mit Dr. John Henry van der Meer als Leiter besetzt. Hinzu kam eine Stelle für einen Musikinstrumentenrestaurator, die Friedemann Hellwig bekleidete.

1969, im Jahr der Eröffnung der Dauerausstellung im Erdgeschoss des neuerrichteten Südbaus, konnte, wiederum mit Hilfe der Volkswagenstiftung, eine weitere bedeutende Erwerbung getätigt werden: Die Klavierhistorische Sammlung des Bamberger Klavierherstellers J.C. Neupert enthält über 300 Objekte, die meisten davon Tasteninstrumente.

Der Gesamtbestand repräsentiert damit eine der weltweit größten und bedeutendsten Sammlungen historischer Tasteninstrumente.

Im Laufe der Jahre kamen weitere größere Erwerbungen hinzu:

  • ein Großteil der Sammlung Karl Schreinzer, enthaltend hunderte von Streichinstrumententeilen als Geschenk von Hans E. Hoesch, Hagen-Kabel (1967)

  • die aus 32 Fagotten bestehende Sammlung von Will Jansen, Nieuw Loosdrecht (Kauf 1971, Eingang 1982)

  • die nahezu vollständig erhaltene Werkstatt der Nürnberger Holzblasinstrumentenmacher Georg und Fritz Graeßel als Stiftung der Familie Graeßel (1986)

  • die rund 190 Blechblasinstrumente umfassende Sammlung Karl und Helga Hachenberg (2000)

  • die über 60 Oboen der Sammlung Wolfgang A.F. Fischer (2002)

Heute (2011) enthält die Sammlung rund 3.000 Musikinstrumente und Zubehörteile, wobei die Sammlung Schreinzer als eine einzelne Inventarnummer zählt.

Seit 1956 kooperiert das Museum mit dem Bayerischen Rundfunk -- Studio Franken im Rahmen der der historisch informierten Aufführungspraxis gewidmeten Konzertreihe „Musica Antiqua“, in der nach Maßgabe der konservatorischen Möglichkeiten auch Instrumente des Museums erklingen.

Bis 1996 entstanden rund 40 Langspielplatten, auf denen renommierte Künstler wie Gustav Leonhardt oder Jörg Demus auf Museumsinstrumenten zu hören sind. Seit 1997 wird das Programm auf CDs fortgesetzt, unter anderem mit Künstlern wie Christine Schornsheim oder Bob van Asperen.

Seit 1971 werden Musikinstrumente auf der hauseigenen, für komplette Tasteninstrumente ausgelegten Röntgenanlage untersucht und die Abbildungen zum Verkauf angeboten. Zahlreiche technische Zeichnungen und Computertomographien ergänzen das Angebot für Wissenschaft und Instrumentenbau.

Im Rahmen des von 2009 bis 2011 durchgeführten, von der Europäischen Union geförderten Projekts
MIMO - Musical Instrument Museums Online wurden nahezu alle Sammlungsobjekte digitalisiert und stehen über die Europäische Webseite EUROPEANA  gemeinsam mit über 40.000 anderen Musikinstrumenten aus europäischen Sammlungen der Öffentlichkeit zur Verfügung. Bei diesem Projekt leitete das Germanische Nationalmuseum das internationale Arbeitspaket „Digitalisierung“.

 

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