Hermenbüste Friedrich Schillers

Entwurf: Johann Heinrich Dannecker, 1805
Ausführung: Theodor Wagner, 1837 
Material: Marmor
Inventarnummer: Pl.O.3355, Dauerleihgabe der LETTER Stiftung, Köln

Warum liebten die Bürger Schiller?

Der junge Dichter formulierte rückhaltlos seinen Zweifel an der feudalen Gesellschaftsordnung. „Stelle mich vor ein Heer von Kerls wie ich, und aus Deutschland soll eine Republik werden, gegen die Rom und Sparta Nonnenklöster sein sollen“ - so der Held in Schillers 1782 in Mannheim uraufgeführtem Schauspiel „Die Räuber“. Schillers Landesherr, Herzog Carl Eugen von Württemberg, verbot ihm das Dichten mit Androhung von Festungshaft.

Wie stand Schiller der französischen Revolution gegenüber?

1792 erhielt Schiller das französische Ehrenbürgerrecht. Es wurde damals einer Reihe ausländischer Schriftsteller und Gelehrter verliehen, die sich für bürgerliche Freiheitsrechte engagierten. Schiller stand der Revolution in Frankreich aufgrund ihres blutigen Verlaufs aber schließlich distanziert gegenüber. Als Idealist sah er in der moralischen Läuterung des Individuums den einzigen Weg zum „Bau der sittlichen Welt“.

Was beabsichtigte Dannecker mit seiner Schiller-Büste?

Als Dannecker 1805 die Nachricht vom Tod Schillers erhielt, wollte er mit einem Porträt des Dichters ein Denkmal für den freien und selbstbewussten Geist schaffen. Er symbolisierte Schillers Streben nach ästhetischer Bildung der Menschen, nämlich durch Kunst menschliches Empfinden zu vertiefen und so zur Kultivierung der „schönen Individualität“ beizutragen. Die genialisch wirkende Haartracht erinnert an Darstellungen des Apoll, griechischer Gott auch der Musik und Dichtung.

Weiterführende Informationen finden Sie in der Forschungsdatenbank des GNM

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