Bahrtuchschild der Drechsler zu Breslau

Künstler: Christoph Müller
Datierung: 1693
Material/Technik: Silber, getrieben, gegossen, ziseliert, punziert, teilvergoldet
Inventarnummer: Z2270

Wozu dienten Bahrtuchschilder?
Kostbare Begräbnisrequisiten zählten in Städten zur Grundausstattung von Zünften. Die wichtigsten Gegenstände waren in diesem Zusammenhang Kerzen und Bahrtücher. Versilberte oder vergoldete Schilder, die so genannten Bahrtuchschilder, verliehen den Tüchern eine repräsentative Anmutung. Zu den bekanntesten dieser Stücke zählen die Bahrtuchschilder der Breslauer Drechsler des 17. Jahrhunderts.

Welcher Silberschmied hat das Schild angefertigt?
Das Schild trägt als Meisterzeichen die ligierten Initialen "CM" des Breslauer Goldschmiedemeisters Christoph Müller (Meister 1689, gest. 1735).

Warum verwendeten die Zünfte überhaupt Funeralrequisiten?
Die Zünfte regelten bis zu einem gewissen Grad auch die geistliche und soziale Integration ihrer Angehörigen in den gesellschaftlichen Verband. Das gemeinschaftliche Leichenbegängnis war der letzte Dienst in diesem Zusammenhang. Die Teilnahme am ehrenvollen Leichenbegängnis war für alle Zunftangehörigen Pflicht. Im Gegenzug hatte jeder Zunftgenosse aber auch Anspruch darauf.

weiterführende Informationen finden Sie in der Forschungsdatenbank des GNM

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