Christoph Amberger: Bildnis des Ulrich Ehinger

Datierung: 1530/33, wohl 1532
Material/Technik: Malerei auf Lindenholz
Standort: Kunsthistorisches Museum Wien
Inventarnummer: GG5620

Wer kaufte die ersten Taschenuhren?

Das Porträt zeigt den Konstanzer Patrizier Ulrich Ehinger mit einer Bisamapfel-Uhr in der linken Hand. Der angesehene Handelsmann hatte Kontakte zu den Fuggern und sogar zum Kaiser. Wie Ehinger ließen sich nach 1530 Angehörige gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Eliten mit solchen modernen Kleinuhren abbilden. Als technische Statussymbole demonstrierten sie die Stellung und den Erfolg des Porträtierten.

Welche Rolle spielen solche Gemälde für die Uhrenforschung?

Porträts wie das Ulrich Ehingers gewähren Einblicke in die Kundenkreise von Uhrmachern wie Henlein. Taschenuhren waren Luxusprodukte, die sich nur eine kleine Gesellschaftsschicht leisten konnte. Die Gemälde erlauben zudem Rückschlüsse auf die geographische Verbreitung früher Kleinuhren. Von Nordengland bis Oberitalien wurden Personen mit Dosen- oder Bisamapfel-Uhren abgebildet.