GALERIE HEINEMANN AUSSENANSICHT

Wer war die Galerie Heinemann?
Die Galerie Heinemann wurde 1872 von David Heinemann (1819-1902) in München gegründet. Ursprünglich befanden sich die Galerieräume am Promenadeplatz, später wurden sie in die Prinzregentenstraße, ab 1902 an den Lenbachplatz verlegt. Das florierende Unternehmen unterhielt Dependancen unter anderem in Frankfurt am Main, Nizza und New York. Speziell der Kunst des 19. Jahrhunderts und französischer Malerei widmete die Galerie Heinemann zahlreiche Ausstellungen. Sie war eine der bedeutendsten deutschen Kunsthandlungen mit weit reichenden internationalen Beziehungen und einem exzellenten Ruf. Ende 1939 wurde die Galerie „arisiert“: Infolgedessen wurde ein Mitarbeiter der Galerie, Friedrich Heinrich Zinckgraf, deren alleiniger Inhaber.

Welche Unterlagen der Galerie haben sich heute erhalten?
Von den Geschäftsunterlagen der Galerie Heinemann haben sich die Geschäftsbücher (6.860 Seiten) sowie ihr komplexes, achtfach untergliedertes Karteisystem (35.300 Karteikarten) erhalten und werden im Deutschen Kunstarchiv verwahrt: So wurden in der Galerie neben den Lagerbüchern eine Objekt-Kartei (numerisch sortiert), eine Kartei der verkauften Kunstwerke, eine Kartei der zum Kauf angebotenen Kunstwerke, eine Käufer-Kartei, eine Anbieter-Kartei sowie eine nach Ortsnamen geführte Kunden-Kartei angelegt. Ergänzend dazu befinden sich im Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München, 302 Kataloge und 56 Fotografien.

Was ist das Besondere an den Unterlagen?
Die Geschäftsbücher, Karteien, Kataloge und Fotodokumente der Galerie Heinemann sind einzigartig und lassen sich in ihrer geschlossenen Überlieferung als Quellen für die Provenienzforschung allenfalls mit dem Archiv von Karl Haberstock (Städtische Kunstsammlungen, Augsburg), dem Bestand der Kunsthandlung Julius Böhler (Bayerisches Wirtschaftsarchiv, München) und dem Nachlass des Galeristen Ferdinand Möller (Berlinische Galerie, Berlin) vergleichen.