Handwerkslade der Nürnberger Goldschläger

Datierung: 1638
Material/Technik: Holz, gezapft, bemalt; Eisen, geschmiedet, graviert
Inventarnummer: Z2196

Wozu benötigten Handwerker ein solches Kastenmöbel?
In diesen Möbeln, so genannte Laden, wurden die wichtigsten Dokumente zum geregelten Gewerbebetrieb aufbewahrt, unter anderem Handwerksordnung, Gerichtsurteile und Rechnungsbücher. Hinzu kamen Musterstücke, Warenproben, andere Wertgegenstände sowie Schreibutensilien und ein Stundenglas. Handwerksladen werden aufgrund ihrer Bedeutung häufig als "Kern" der Zunft bezeichnet.

Handwerksladen - Tresore für die Kooperationen?
Das Öffnen und Schließen der Lade war in ein Zeremoniell eingebettet. Aus diesem Grund finden sich häufig zwei Schlösser an dem Möbel, die dann auch von zwei (Amts-) Personen geöffnet werden mussten. Die Aufbewahrungsmöbel sind jedoch keine „Tresore“, sondern – wohl auch weil sie transportabel sein sollten - eher in "Leichtbauweise" hergestellt worden.

Was zeigen die einzelnen Bilder auf den Seitenbrettern unseres Objektes?
Die Malerei gliedert sich in neun einzelne Felder. Drei davon zeigen junge Goldschläger bei der geistig und körperlich anspruchsvollen Herstellung von Blattgold. Auf vier Bildfeldern sind die Kardinaltugenden, Klugheit, Mäßigkeit, Tapferkeit und Gerechtigkeit, dargestellt. Auf dem Stirnbrett ist die Darstellung von zwei altehrwürdigen Goldschlägern zu sehen.

weiterführende Informationen finden Sie in der Forschungsdatenbank des GNM

Zur Sammlung