Harpunenspitze

Datierung: ca. 10.000 v.Chr.
Material: Rentiergeweih
Inventarnummer: Va1092

Wann und von wem wurde die Harpunenspitze verwendet?
Die Harpunenspitze stammt vom Ende der Altsteinzeit, dem Spätpaläolithikum (ca. 12.500 v.Chr.‒9.500 v.Chr.), als die Menschen noch als Jäger und Sammler lebten. Sie stellt ein typisches Jagdgerät des anatomisch modernen Menschen (homo sapiens) dar. Unser direkter Vorfahre Homo sapiens entstand vor rund 300.000 Jahren in Afrika und verbreitete sich von dort aus allmählich über die ganze Welt. Seine ältesten Nachweise in Europa sind etwa 40.000 Jahre alt.

Wie wurde die Harpunenspitze verwendet?       
Harpunen wurden hauptsächlich zur Jagd auf größere Fische und an den Küsten lebenden Meeressäugern wie Robben eingesetzt. Die Harpune bestand aus einem hölzernen Schaft und einer nur lose daran befestigten Spitze, die sich nach dem Eindringen in das Beutetier vom Schaft löste. Mittels eines am Projektil befestigten Riemens, dessen Ende entweder in der Hand des Jägers lag oder am Schaft befestigt war, wurde die Beute am Entkommen gehindert.

Wie kam die Harpunenspitze nach Nürnberg?
Die Spitze wurde vor 1871 bei Kanalbauarbeiten bei Lötzen in Ostpreußen, dem heutigen Giżycko in Polen, gefunden. Sie wurde dem Germanischen Nationalmuseum 1871 von der Altertumsgesellschaft Prussia in Königsberg geschenkt.