Ofenkachel mit der Vertreibung aus dem Paradies

Datierung: um 1490
Ort: Wien
Material/Technik: Ton, glasiert
Inventarnummer: A495

Was ist das Besondere an der Kachel?

Die Kachel entstand in einer Wiener Werkstatt, deren bekanntestes Erzeugnis ein großer Ofen war, der sich in der Sakristei des Wiener Stephansdoms befand. Aufgrund ihrer Dimensionen gehört sie zu den größten damals hergestellten Ofenkacheln und bezeugt die technische Leistungskraft jenes Ateliers. Außerdem zählt sie zu den ältesten Keramiken mit Zinnglasur im deutschen Sprachraum.

Wie wurden Kacheln gefertigt?

Ein Töpfer benutzte eine Matrize, eine Hohlform, um eine ganze Serie solcher Elemente herstellen zu können. Die Form bzw. ein entsprechendes Modell zur Herstellung der Form wurde von einem Bildschnitzer geschaffen. Weder Töpfer noch Bildschnitzer sind bekannt.

Wie prägte die Funktion der Kachel ihre Form?

Die tiefen Nischen sind charakteristisch für die spätmittelalterlichen Ofenkacheln, die Nischenform dient der Vergrößerung der Heizfläche und damit der besseren Raumerwärmung. Der Nischengrund wurde für reiche figürliche Ausschmückungen genutzt.

Weiterführende Informationen finden Sie in der Forschungsdatenbank des GNM

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