Plattenharnisch für das Fussturnier

Hersteller: Anton Pfeffenhauser
Datierung: 1592
Ort: Augsburg
Material/Technik: Eisen/Stahl, geschmiedet, getrieben, geschliffen, geätzt, gebläut und vergoldet, Messing, vergoldet, Leder
Inventarnummer: W2770

Was ist ein Plattenharnisch? 

Im Wettlauf zwischen verbesserten Angriffswaffen und Schutzausrüstung verstärkten im Mittelalter zunehmend Eisenplatten die ursprünglich aus Kettengeflecht bestehenden Rüstungen. Schließlich ergaben sie eine den ganzen Körper umgebende Hülle, den Plattenharnisch. Im 16. Jahrhundert erreichten die Erzeugnisse der Plattner eine Vollendung in Form, Verzierung und Funktionalität.

Was ist an diesem Harnisch so besonders?

Dieser Harnisch wurde 1591 als Weihnachtsgeschenk für den sächsischen Kurfürsten Christian I. durch Anton Pfeffenhauser aus Augsburg hergestellt. In der gezeigten Konfiguration diente er für den Turnierkampf zu Fuß. Es handelt sich also um einen elitären, künstlerisch hochwertigen Sportartikel aus der Hand eines der größten Plattnermeister und Kunsthandwerker seiner Zeit.

Welche Arten von Plattenharnischen gab es?

Rüstungen des 16. Jahrhunderts, vor allem die kostbareren Exemplare, wurden als eine Art modularer Bausatz hergestellt. Für den Einsatz im Krieg wie auch im Turnier gab es verschiedene Anforderungen. So konnte die Grundrüstung mit Zusatzteilen verstärkt, für spezielle Kämpfe umgebaut, oder auch in Teilen weggelassen werden, um beweglicher zu sein. Bei vielen Rüstungen sind diese Zusatzteile nicht mehr erhalten.

Weiterführende Informationen finden Sie in der Forschungsdatenbank des GNM

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