PORTRÄTBÜSTE DES HANS FREIHERR VON UND ZU AUFSESS

Künslter: Arnold Hermann Lossow
Datierung1805-1874
Ort: München

Material/Technik: Marmor
Inventarnummer: Pl1305

Wer gab die Büste in Auftrag?
1867, also noch zu Lebzeiten des Museumsgründers, schenkte König Ludwig I. von Bayern die Büste dem Germanischen Nationalmuseum. Um die Verdienste des fünf Jahre zuvor vom Amt des 1. Vorstands zurückgetretenen Aufseß zu würdigen, wählte er den Typus jener Büsten, die auch in der 1842 in seinem Auftrag als deutscher Ruhmestempel errichteten Walhalla bei Regensburg zur Aufstellung kamen. Im Museum traf das königliche Geschenk ohne Vorankündigung ein und habe, so die Museumschronik 1867, „die Anstalt auf’s freudigste überrascht.“

Welcher Künstler schuf die Büste?
Mit der Ausführung der Büste wurde der in München ansässige Bildhauer Arnold Hermann Lossow (1805-1874) beauftragt, der bereits mehrere Büsten für die Walhalla geschaffen hatte. Wie bisweilen auch dort praktiziert, verwendete Lossow für die Aufseß-Büste ein 1859 von dem Bildhauer Johann Halbig (1814-1882) gefertigtes Modell. Auf dieser Grundlage stilisierte er den damals 66jährigen Museumsgründer zum zeitlos-jugendlichen Heroen.

Wo wurde die Büste aufgestellt?
Nach dem überraschenden Eingang des königlichen Geschenks musste das Museum erst über „eine passende Aufstellung“ entscheiden. Nach dem Tod des Museumsgründers 1872 entwarf sein Nachfolger August Essenwein einen Brunnen mit der Büste von Aufseß im Zentrum, der jedoch nicht zur Ausführung kam. 1885 wurde diese zusammen mit einer Büste Kaiser Wilhelms I. im neu errichteten Saal der vor- und frühgeschichtlichen Sammlung aufgestellt.