REMBRANDT-NACHAHMER: DIE VERSTOSSUNG DER HAGA

DatierungEnde 17. Jh.
M
aterial/Technik: Feder in Braun, Pinsel in Grau 
Inventarnummer: Hz7167

Welche „Historie“ erzählt die Zeichnung?
Die Zeichnung nimmt Bezug auf einen Text des Alten Testaments. Dieser erzählt die Geschichte von Abraham, der die ägyptische Magd Hagar und den gemeinsamen Sohn Ismael auf Betreiben seiner eifersüchtigen Ehefrau Sarah verstößt. Die dargestellte Szene zeigt rechts den Patriarchen, der seinen Erstgeborenen und Hagar aus dem Haus weist.

Welche Zeichenmittel verwendete der Künstler?
Die Umrisse der Gegenstände und Figuren sowie einige Schraffuren, die ihnen Plastizität verleihen, wurden mit Feder und brauner Tinte auf ein helles, handgeschöpftes Papier gezeichnet. Die Schattenlagen sind durch transparente Pinsellavierungen in verschiedenen Graustufen verstärkt.

In welchem künstlerischen Kontext entstand die Zeichnung?
Die Geschichte Hagars ist ein Thema, das häufig von Rembrandt aufgegriffen wurde. Auch der skizzenhafte Zeichenstil ist typisch für den herausragenden niederländischen Zeichner. Doch hatte Rembrandt zahlreiche Schüler, die sich im Zeichnen und Komponieren nach dem Vorbild des Meisters übten und versuchten, seinen Stil nachzuahmen. Das Nürnberger Blatt wurde von der Rembrandt-Forschung früh als Arbeit eines schwächeren Zeichners eingestuft.