Schandmaske

Datierung: 17. Jh. (?)
Material/Technik: Eisen, geschmiedet, geschnitten und genietet
Inventarnummer: StR108

Wozu diente die Schandmaske?
Das Tragen der Schandmaske war eine Ehrenstrafe, die bei minder schwerem Fehlverhalten verhängt wurde, etwa bei Klatsch- oder Zanksucht, Beleidigung, handwerklichem Pfusch oder moralischen Verfehlungen. Die Träger wurden öffentlich an einem gut besuchten Ort - etwa auf dem Marktplatz oder am Pranger - zur Schau gestellt und der Lächerlichkeit preisgegeben.

Was sagt die Gestaltung der Maske aus?
Das Tragen der Schandmaske kam einer "spiegelnden Strafe" nahe, denn sie griff das Vergehen wieder auf. Je nach Anwendungsbereich kamen verschiedene Ausführungen zum Einsatz, zum Beispiel Masken in Gestalt eines Schweinskopfes. Unser Exemplar zeigt eine Teufelsfratze mit Hörnern und langen Ohren. Vermutlich wurde sie Leuten aufgesetzt, deren Neugier und Boshaftigkeit das erträgliche Maß überschritt.

Blieb der Verurteilte anonym, weil die Maske sein Gesicht bedeckte?
In der Regel war der Ort, in dem jemand die Schandmaske tragen musste, von so überschaubarer Größe, dass jeder jeden kannte und sich schnell herumsprach, wer hinter der Maske steckte und aus welchem Grund. Der Verurteilte hatte also vor seinen Mitbürgern einen empfindlichen Ehrverlust hinzunehmen, und sein Fehlverhalten wurde allgemein bekannt.

Weiterführende Informationen finden Sie in der Forschungsdatenbank des GNM

Zur Sammlung