Schlangenkopfarmbänder

Datierung: 2. Hälfte 2. Jh. n.Chr.
Material: Silber
Inventarnummer: FG2086, FG2087

 

Woher haben die Armbänder ihren Namen und von wem wurden sie getragen?

Während die spiralförmig gewundene Form der Armbänder das zugrunde liegende Motiv der Schlange noch erahnen läßt, sind ihre Enden bis zur Unkenntlichkeit stilisiert. Ältere Vorbilder sind noch naturalistischer gestaltet, weisen mit Kreisen bezeichnete Augen auf und lassen deutlich den Schlangkopf erkennen. Schlangenkopfarmbänder sind typische Bestandteile der Frauentracht in der Wielbark-Kultur.

Was ist die Wielbark-Kultur?

Die Wielbark-Kultur war am Beginn des 2. Jahrhundert n.Chr. im nördlichen Polen, zwischen der Pommerschen Seenplatte im Westen und dem Fluß Passarge (Pasłęka) im Osten, verbreitet. Während des 3. Jahrhunderts n.Chr. verlagerte sie ihr Siedlungsgebiet zunächst in den südpolnischen Raum, um von dort aus weiter an das Schwarze Meer und nach Rumänien zu wandern. Ihre Träger lassen sich mit den historisch überlieferten ostgermanischen Stämmen der Goten und Gepiden in Verbindung bringen.     

Woher stammen die Armbänder?

Die silbernen Schlangenkopfarmbänder gehören zu einem größeren Fundkonvolut, das dem Germanischen Nationalmuseum 1960 aus Privatbesitz geschenkt wurde. Die Funde wurden vor dem Zweiten Weltkrieg in Hirschfeld in Ostpreußen, dem heutigen Jelonki in Polen, geborgen und stammen aus Gräbern.