Siebzehn Meisterbrillen der Nürnberger Brillenmacher

Datierung: zwischen 1608 und 1704
Material/Technik: Horn, gesägt, geschnitten, gefärbt; Glas, geschliffen
Inventarnummer: Z40_2

Was unterscheidet die Meisterstücke von zeitgenössischen Brillen?

Brillen sind seit dem 17. Jahrhundert eine alltägliche Erscheinung. In dieser Zeit konkurrierten europaweit nur wenige Fertigungszentren mit schmucklosen und standardisiert wirkenden Sehhilfen um Käufer. Umso mehr verblüffen die fein ausgesägten Meisterbrillen aus Nürnberg, die allerdings nicht getragen, sondern als Meisterstücke in der Handwerkslade verwahrt wurden.

Seit wann mussten Brillenmachergesellen ein Meisterstück herstellen?

Künftige Brillenmachermeister mussten in Nürnberg seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts Meisterstücke als Nachweis ihres Könnens fertigen. Die Meisterbrillen sind Futteralen zugeordnet, die in Inschriften den jeweiligen Stückgesellen, das Datum seiner Meisterwerdung und die zuständigen Schaumeister nennen.

Warum gleichen sich die Meisterstücke scheinbar?

Nürnberger Meisterbrillen behielten ihr Erscheinungsbild vom frühen 17. bis ins frühe 18. Jahrhundert nahezu bei. Die Anzahl und die Position der ornamentalen Aussägungen folgten im Wesentlichen einem vorgeschriebenen Muster. Zweck dieser notwendigen Vorgaben war es, den Schaumeistern qualitativ vergleichbare Stücke zur Bewertung vorzulegen.

Weiterführende Informationen finden Sie in der Forschungsdatenbank des GNM

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