STUNDENGLAS DER NÜRNBERGER SCHREINER

Datierung: 15./16. Jh.
Ort: Nürnberg

Material/Technik: Glas, Pulver, Holz, Metall, Wachs, textiles Gewebe, Korpus, geschnitzt, gefasst; Glas, geblasen
Inventarnummer: Z1314

Warum besaßen die Nürnberger Schreiner ein Stundenglas?
Die geschäftsmäßigen Treffen der Korporation verlangten eine straffe zeitliche Taktung. Das rot-bräunliche Pulver rieselt exakt eine Stunde.

Warum ist in den Glaskolben kein Sand?
Sand besitzt keine einheitliche Korngröße und ist deshalb für „Sanduhren“ nicht geeignet. Woraus das feingemahlene Pulver im vorliegenden Stück besteht, ist unbekannt.

Bis wann wurden die oft auch als „Sanduhren“ bezeichneten Stundengläser verwendet?
Noch im 19. Jahrhundert gab es in Nürnberg „Sanduhrmacher“. Mechanische Uhren waren bis in diese Zeit viel teurer und oft nicht genauer. Stundengläser sind bis in die Gegenwart in Gebrauch.