Verkündigung an Maria

Künstler: Konrad Witz
Datierung: um 1437/40
Ort: Basel
Material/Technik: Malerei auf Holz
Inventarnummer: Gm878

Was unterscheidet dieses Gemälde von anderen Verkündigungsdarstellungen?
In Schlichtheit und Eindringlichkeit der Schilderung ist die Szene nicht zu überbieten: Maria empfängt die Botschaft des Engels in einem kahlen, schmucklosen Raum. Der vorne angeschnittene, plastisch fast greifbare Pfosten ist in extremer Nahsicht gezeigt und bezieht den Betrachter in den Raum mit ein. Die Tafel gehörte zu einem Marienaltar des Malers Konrad Witz, der zu den markantesten Vertretern der spätmittelalterlichen Malerei im deutschen Sprachraum zählt.

Was machte das Bild um 1450 zur Avantgarde-Kunst?
Die voluminösen Gestalten und der realitätsnah gezeigte Raum sind neue Elemente in der deutschen Malerei. Sie resultieren aus der Beobachtung der Natur und schließen an Errungenschaften der niederländischen Malerei des frühen 15. Jahrhunderts an. Die Gemälde von Witz zeichnen sich durch packenden Realismus und raffinierte Oberflächeneffekte aus.

Konrad Witz war ein Perfektionist: Wie zeigt er uns sein Können?
Der Maler war ein exzellenter Beobachter. Naturgetreue Details schaffen die Illusion eines realen Raumes, in dem der Putz abblättert und der Mörtel aus den Fugen herausquillt. Scharfe Schlagschatten lassen die Bolzen im rissigen Holz und den eisernen Türgriff deutlich hervortreten. Selbst die Schlagschatten sind differenziert als dunkle Kern- und hellere Randschatten wiedergegeben.

weiterführende Informationen finden Sie in der Forschungsdatenbank des GNM

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