Zimmerdenkmal Heinrich Heines

Künstler: Theodor von Gosen
Datierung: 1898
Material: Bronze
Inventarnummer: Pl.O. 3391, Dauerleihgabe der LETTER Stiftung, Köln, seit 2006

Wie präsentiert der Bildhauer Heine?

Gosen zeigt ihn als Dichter bei der Arbeit, die Hand mit der Feder erhoben, als würde er gerade inne halten, um über eine Idee nachzudenken. Mit dem Typus der Sitzfigur ehrte man häufig berühmte Dichter und Denker. Der unabhängige, aus sich selbst heraus schöpferische Mensch verkörperte die weltverändernde Kraft des menschlichen Geistes und war seit der Epoche der Aufklärung zu einem bürgerlichen Leitbild geworden.

Zu welchem Anlass entstand die Statuette?

Sie entstand im Vorfeld des irrtümlich 1899 gefeierten 100. Geburtstags Heines, tatsächlich kam er 1797 in Düsseldorf auf die Welt. Er war einer der bekanntesten deutschen Autoren. „Und wie er das Deutsche handhabt“, rühmte Friedrich Nietzsche. Seine Gedichte, die romantische Metaphern durchs Hell und Dunkel der konkreten persönlichen Erfahrung filtern, hatten schon zu seinen Lebzeiten in und außerhalb Deutschlands überwältigenden Erfolg.

Wieso ein „Zimmerdenkmal“?

Beim Zimmerdenkmal handelt es sich um eine Denkmalform, die seit Beginn des 19. Jahrhunderts in bürgerlichen Kreisen Verbreitung gefunden hatte. In der Öffentlichkeit waren Denkmäler lange dem Adel vorbehalten; der sich emanzipierende Bürger entwickelte nun im häuslichen Bereich eine persönliche Kultur des Erinnerns.

Weiterführende Informationen finden Sie in der Forschungsdatenbank des GNM

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