Entwicklung einer ökonomisch-ökologischen Ausstellungsbeleuchtung

In diesem Arbeitspaket überprüft das Institut für Kunsttechnik und Konservierung in enger Zusammenarbeit mit der Technischen Abteilung des Museums bestehende Beleuchtungssysteme in den Ausstellungsräumen des Germanischen Nationalmuseums und sucht nach Verbesserungsmöglichkeiten.

Die Ansprüche an eine moderne Museumsbeleuchtung sind vielschichtig: Neben einer hohen Farbwiedergabequalität müssen auch konservatorische, ökonomische und ökologische Aspekte angemessen berücksichtigt werden. Das Ziel liegt nicht darin, am Ende eine universell einsetzbare Museumsbeleuchtung zu finden. Vielmehr sollen Leitlinien definiert werden, die Kuratoren, Architekten, Ingenieuren und Restauratoren helfen die richtige Beleuchtung zu finden.

Lichtqualität

Bei der Präsentation von Kunst- und Kulturgütern müssen selbst feine Farbnuancen unterscheidbar bleiben. Deshalb kommen nur solche Leuchtmittel in die engere Wahl, deren Strahlungsspektrum eine optimale Farbwiedergabe gewährleistet. Eine gleichmäßige Helligkeitsverteilung (mit einer Option für Lichtakzente), blendfreies Licht und einheitliche Farbtemperaturen sind weitere geforderte Qualitätskriterien.

Konservatorische Überlegungen

Die schädigende Wirkung vor allem der energiereichen UV-Strahlung ist seit langem bekannt und so liegt es nahe, jegliche Strahlung auszusperren, die für das Sehen nicht benötigt wird. UV- und Infrarotfilter sind seit Jahrzehnten wichtiger Bestandteil der Lichtplanung in Museen. Doch auch im sichtbaren Spektralbereich schädigt Licht durch seinen Energieeintrag viele organische Materialien. Ein kritischer Blick auf die Strahlungsbelastung im sichtbaren Bereich ist daher unerlässlich.

Ökologie und Ökonomie

Lampen produzieren neben dem gewünschten Licht in erheblichem Umfang Wärme. Dies umso mehr, da in Ausstellungsräumen meist Leuchtmittel mit hoher Leistung eingesetzt werden, um flexibel auf wechselnde Anforderungen reagieren zu können. Die im Regelausstellungsfall geringe Leistungsnachfrage wird durch nachträgliches Dimmen gewährleistet. Das hat zur Folge, dass ein Museum häufig mehr Energie und Technik zum Abführen der Wärme aufwenden muss als für die Beleuchtung der Objekte.

Zur Begutachtung steht jedoch nicht nur der Energieverbrauch, sondern die gesamte Ökobilanz, die auch Produktion, Anschaffungs-, Reparatur- und Wartungskosten, die Möglichkeit zum Nachkauf und die Entsorgung der verschiedenen Systeme berücksichtigt.

Kooperationspartner

Das Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC in Bronnbach steht bei diesem Projekt naturwissenschaftlich beratend zur Seite. Die lichttechnische Vermessung der Leuchtmittel erfolgt durch das Rathgen-Forschungslabor in Berlin. Neben konventionellen Halogenstrahlern und Leuchtstofflampen kommt auch die stark auf den Markt drängende LED-Technik auf den Prüfstand.

Die Ergebnisse können durch ihre Vergleichbarkeit erstmalig zu allgemein gültigen Aussagen zu den Möglichkeiten der verschiedenen Beleuchtungssysteme herangezogen werden.

 

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