Kunsttechnologische Untersuchungen mit modernsten Methoden

Unverzichtbar für die Beurteilung des Zustands und der Entstehungsgeschichte der Gemälde ist ihre kunsttechnologische Untersuchung.
In der engen Zusammenarbeit von Kunsthistorikern und Kunsttechnologen hat sich das Germanische Nationalmuseum im Bereich der Gemäldeforschung in den letzten Jahren international einen Namen gemacht.

 Die umfassende technologische Untersuchung und Dokumentation der Gemälde erfolgt im Institut für Kunsttechnik und Konservierung (IKK). Mit Hilfe von Aufnahmen im Auf- und Streiflicht können die spezifische Maltechnik eines Meisters, Beschädigungen sowie spätere Ergänzungen erkannt und von Alterungsphänomenen unterschieden werden. Hierfür steht unter anderem ein motorisiertes und kodiertes Stereomikroskop zur Verfügung. Ein hochauflösendes Infrarotaufnahmesystem (OSIRIS) ermöglicht den Einblick in tiefere Malschichten und kann Unterzeichnungen oder Übermalungen sichtbar machen.

Das Spektrum der strahlendiagnostischen Untersuchungsverfahren erweitern UV-Fluoreszenzanalyse und Röntgenuntersuchung. Letztere erlaubt beispielsweise Aussagen zur Konstruktion der Gemälde-Tafeln, Konzeptänderungen oder Schäden. Zusätzlich können mit einem Röntgenfluoreszenz-Analysator die Legierungsbestandteile der in der spätmittelalterlichen Malerei vielfach eingesetzten Metallfolien ermittelt werden.

Wichtige Hinweise zur regionalen Herkunft eines Gemäldes oder seiner Zugehörigkeit zu einem größeren Werkkomplex liefert die Bestimmung der verwendeten Holzart. Zur Absicherung von Datierungen sind zudem in ausgewählten Fällen dendrochronologische Untersuchungen vorgesehen. 

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