MEDAILLE AUF KAISER KARL V.

Datierung: 1521
Ort: Nürnberg

Material/Technik: Silber, gegossen und dann geprägt
Inventarnummer: MedK6

Wer war an der Herstellung dieser Medaille beteiligt?
Albrecht Dürer lieferte in Zusammenarbeit mit dem Nürnberger Humanisten Willibald Pirckheimer den Entwurf, den der Ratsschreiber Lazarus Spengler von dem kaiserlichen Historiographen Johannes Stabius in Augsburg auf Korrektheit der Wappen und Devisen überprüfen lassen sollte. Die Medaillen prägte Hans Krafft. Der Rat der Stadt Nürnberg wollte mit dieser Medaille dem soeben gekrönten Kaiser Karl V. Ehre erweisen und sah sich mit seinem Geschenk in Konkurrenz zu anderen Reichsstädten.

In welcher Technik ist diese Medaille hergestellt?
Bislang wurden große Medaillen gegossen und nicht geprägt. Der Nachteil am Gussverfahren ist, dass die Oberfläche ein wenig porös und stumpf ist, während der erforderliche Druck bei der Prägung das Metall verdichtet und damit die Oberfläche glänzen lässt. Die Schwierigkeit, große Medaillen zu prägen, lag nicht in der Erzeugung des erforderlichen Prägedrucks, sondern in der begrenzten Haltbarkeit der eisernen Prägestempel. Um die Belastung der Stempel zu reduzieren, wurde das Relief der Medaille zunächst aktuell war. Der Kaiser hatte sich nämlich in der Zwischenzeit einen Bart wachsen lassen.

Welches Schicksal hatte die Medaille?
Die „Goldene Bulle“ sah vor, dass ein neuer Kaiser seinen ersten Reichstag nach Nürnberg einberuft. Nach der Krönung Karls V. erwartete die Stadt daher diesen Reichstag für 1521 in ihren Mauern. Die Vorbreitungen waren bereits weit gediehen, als in Nürnberg eine Seuche ausbrach, worauf hin der Reichstag nach Worms verlegt wurde. Zur Übergabe der bereits geprägten Medaillen, von denen der Kaiser 100 Exemplare erhalten sollte, kam es auch bei einem späteren Besuch nicht. Der Grund mag gewesen sein, dass das Porträt inzwischen nicht mehr aktuell war. Der Kaiser hatte sich nämlich in der Zwischenzeit einen Bart wachsen lassen.

weiterführende Informationen finden Sie in der Forschungsdatenbank des GNM

Zum Forschungsprojekt