Europa auf Kur: Ernst Ludwig Kirchner, Thomas Mann und der Mythos Davos

18.02. bis 03.10.2021

Davos zwischen 1860 und 1938: Kein Ort eignet sich besser, um die Sehnsüchte, Ängste und Bedrohungen Europas im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert zu begreifen. Hier sucht ein durch Kriege und Krisen erschüttertes Europa Heilung, hier mündet das Ringen um die eigene Existenz in einzigartiger Kunst und Literatur, hier bündeln sich die Initiativen zur Völkerverständigung und zum Friedensdialog.

Davos als Bühne europäischer Kultur

Innerhalb weniger Jahrzehnte wandelt sich Davos vom Bergdorf zum mondänen Lungenkurort, zum populären Wintersportort, zum Treffpunkt der europäischen Wissenschafts- und Kulturszene und wird zum Schauplatz vergeblicher Friedensbemühungen zwischen den beiden Weltkriegen. Große Köpfe der Zeit sind mit Davos verbunden – Maler und Dichter wie Ernst Ludwig Kirchner, René Crevel, Philipp Bauknecht und Robert Louis Stevenson, Philosophen wie Ernst Cassirer und Martin Heidegger, Wissenschaftler wie Max Raphael und Albert Einstein. Mit seinem Roman „Der Zauberberg“ setzt schließlich Thomas Mann Davos das literarische Denkmal schlechthin.

Angesichts der aktuellen Europa-Krise wird besonders deutlich, dass die Ausstellung einen der kritischsten Abschnitte der europäischen Kulturgeschichte in den Blick nimmt. Mit Davos wählt sie jenen Ort, an dem die trügerischen Hoffnungen und Sehnsüchte nach Genesung und Befriedung besonders scharf hervortreten.

Im Wettstreit von Existenzbedrohung und Schöpferkraft

Die Ausstellung bewegt sich im Spannungsfeld zwischen Atemnot und Sportwettkampf, Liegekur und Bobbahn, zwischen Todesangst und Tangotee. Erstmals werden die unterschiedlichen Facetten der Medizin- und Sportgeschichte mit der Kunst- und Literaturgeschichte in Verbindung gebracht. Die Ausstellung, die in Kooperation mit dem Kirchner Museum Davos entstanden ist, eröffnet neue Perspektiven auf diesen herausragenden Abschnitt der europäischen Kulturgeschichte.

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