GNM_DigitalStory
DigitalStory – Kulturgeschichte auf einen Klick
Mit Museumsobjekten ist es wie mit Menschen: Je mehr wir über sie wissen, desto spannender sind sie für uns. Aber wie kommt man zu diesem Wissen? Sich durch Regalmeter von Forschungsliteratur kämpfen? Wir haben eine bessere Lösung: Die DigitalStory. Mit diesem neuen Format erzählt das Germanische Nationalmuseum Kulturgeschichte digital. Die Idee: Auf spannende und unterhaltsame Art das Hintergrundwissen zusammentragen, das die Geschichte hinter unseren Objekten erzählt und sie so zum Sprechen bringt. Und zwar unabhängig vom Standort – also im Museum, vor dem eigenen Computer oder mobil von jedem anderen Ort aus. Kulturgeschichte auch für Quereinsteiger.
Zu erzählen gäbe es viel – unser Haus ist voll von Geschichten. Aber wo fängt man am besten an? Was sind die Themen, die unsere Besucher*innen am meisten interessieren? Es gab für uns nur einen Weg, das herauszufinden - wir haben sie gefragt. Dabei hatten wir lediglich eine zeitliche Vorgabe: Es sollte um die Zeit des Mittelalters gehen.
Der Grund dafür ist die umfassende Sanierung unserer Mittelalterhalle, an der auch während der Schließung kräftig gearbeitet wird. Im nächsten Jahr werden hier die Highlights unserer Spätmittelalter-Sammlung in neuem Glanz erstrahlen. Die Neukonzeption der Mittelalterhalle ist gleichzeitig eine Art Versuchslabor für das Museum.
Den Besucher im Blick
Unser Ziel ist es, die Ausstellungen stärker auf den Besucher auszurichten. Deshalb proben wir bei der Neugestaltung der Räume auch neue Formen der Zusammenarbeit von Fachwissenschaftler*innen und Vermittler*innen. Auf der einen Seite sollen Besucher*innen die Räume und Kunstwerke ganz analog erleben können. Gleichzeitig möchten wir Forschung sichtbar machen und Hintergrundwissen zu den Objekten vermitteln. Hierbei helfen uns digitale Vermittlungsformen, wie eben auch die DigitalStory. Und damit das Forschungsmuseum in Zukunft noch mehr zum Besuchermuseum wird, gehören Besucherbefragungen selbstverständlich dazu.
Publikumsfavorit: Alltag im Mittelalter
Unter den vielen möglichen Themen für die DigitalStory gab es bei den Befragungen einen klaren Publikumsfavoriten: Alltag im Mittelalter. Unsere Besucher*innen wollten mehr darüber erfahren, wie ganz normale Menschen vor mehr als 500 Jahren gelebt, geliebt, gearbeitet, gewohnt oder sich gekleidet haben. Unsere Mission war es also, alles zusammenzutragen, was heute zu diesen Themen bekannt ist.
Digital erzählt, digital recherchiert
Neben den Gesprächen mit unseren Sammlungsleiter*innen bedeutete dies für uns vor allem umfangreiche Literaturrecherche. Zum Glück gibt es immer mehr Autor*innen, die ihr Wissen im Internet zur Verfügung stellen. Unser Museum mischt dabei übrigens kräftig mit: Fast 2400 wissenschaftliche Aufsätze und Bücher der Wissenschaftler*innen aus dem GNM sind über eine Open-Access-Lizenz frei zugänglich. Dazu kommen rund 1400 frühe Drucke und sogar an die 600 vollständig digitalisierte mittelalterliche Handschriften, die bei uns für jeden frei abrufbar sind. Und schließlich sind auch die Ergebnisse vieler unserer Forschungsprojekte mit umfangreichen Datenbanken im Internet zugänglich. Die deutsche Tafelmalerei des Spätmittelalters beispielsweise ist eine Fundgrube für alle, die den Bildern richtig auf den Grund gehen wollen. Aber wie findet man nun etwas speziell über den Alltag der Menschen im Mittelalter heraus?
Kommentare
05.06.2020 | Sandra Schwark
Der Artikel macht wirklich Lust auf DigitalStory! Bin schon sehr gespannt auf den Alltag im Mittelalter! | GNM_BLOG ANTWORTET: Herzlichen Dank. Wir werden auf unserer Website und unseren Social Media Kanälen berichten, sobald die Story online ist.
27.05.2020 | Peter Dietrich
Schön geschriebener Blogbeitrag und spannende Kategorie - da freut man sich auf mehr Storys und auf den digitalen Zugang zu den Objekten! | GNM_BLOG ANTWORTET: Danke für das Kompliment und Ihre Neugier auf unsere DigitalStory!!!
23.05.2020 | Petra Eggert
Endlich! Es ist Zeit, dass auch die großen alten Museen, diese gigantischen Archen des Sammelns, ihr Wissen über die Geschichte und ihre Hinterlassenschaften digital, umfassend und für jedermann, zu jeder Zeit abrufbar zur Verfügung stellen. Was die Tate da schon kann und tut, finde ich großartig. Ich bin gespannt auf das, was bald aus Nürnberg kommt. | GNM_BLOG ANTWORTET: Danke für Ihre Neugier auf das, was kurz vor der Online-Stellung steht! Wir halten Sie hier auf dem Laufenden