Herausragende Männer aus Antike und Altem Testament lassen sich von listigen Frauen verführen und werden zu Liebesnarren. So erniedrigt sich der antike Philosoph Aristoteles zum Reittier von Phyllis, die sich dafür rächt, dass der Philosoph ihrem Mann eine zu große Liebe zu ihr vorgeworfen hatte. Nicht besser ergeht es Samson, der sich von seiner Geliebten Delila bezirzen lässt und mit der Haarpracht auch seine herkulische Kraft verliert.
Bedrohliche Nacktheit bei Hans Baldung Grien
Ein weiteres prominentes Beispiel im Reigen der Frauenmacht ist die Geschichte der alttestamentlichen Heldin Judith: Die jüdische Witwe rettet die Stadt Betulia in Judäa aus der Gefangenschaft, indem sie den Oberbefehlshaber des babylonischen Heeres, Holfernes, im Feldlager überwältigt. Sie beeindruckt nicht nur durch ihre Schönheit, sondern auch durch ihre klugen Reden, betört den Feldherrn, macht ihn betrunken und enthauptet ihn. Der Straßburger Maler Hans Baldung Grien, in dessen Werk Erotik und Verführungskraft in unterschiedlicher Dezenz eine zentrale Rolle spielen, setzt andere Akzente: Er zeigt die Heldin in aggressiver, bedrohlicher Nacktheit mit Dolch und blutendem Haupt. Zur Bildfolge gehörten zwei Tafeln mit Adam und Eva sowie eine Tafel mit Venus, der Göttin der Liebe.
Kommentare
29.01.2022 | marion waldmann
Nur eine kleine Anmerkung: Die Links zum Objektkatalog funktionieren im Blogbeitrag nicht (Venus mit Amor als Honigdieb, um 1537; Venus mit Amor als Honigdieb, nach 1537). Bei mir kommt die Meldung: "Die angeforderte Seite konnte nicht gefunden werden.". Herzliche Grüße! | GNM_BLOG ANTWORTET: Herzlichen Dank für den Hinweis. Alle Links sollten funktionieren. Probieren Sie es gerne nochmals aus. Beste Grüße
24.05.2020 | Jeannette Stein
Meisterhaft! | GNM_BLOG ANTWORTET: Danke für das Kompliment!