Trotz Maske erkennbar bleiben: Wappen und Turniere
Mit dem neuen Helm war nun das Gesicht des Trägers nicht mehr erkennbar. Bis heute wird darauf die ‚Erfindung‘ der Wappen zurückgeführt. War das wirklich der Grund, warum zu dieser Zeit die Wappen aufkamen? Wohl nicht. Vom Gesicht war schon davor, als Helme mit Naseneisen und Ringpanzer vor dem Kinn getragen wurden, wenig zu sehen. Um jemanden auf dem Schlachtfeld zu erkennen, hätte man ihn schon zuvor gesehen haben müssen – und zudem recht scharfe Augen gebraucht. Die Wappen waren zunächst eher Schmuck und kein persönliches Symbol. Der Großteil des Kriegsvolks trug keine heraldischen Merkmale. Im Krieg galt wohl schlicht, wer sich gegen mich richtet, ist mein Feind. Anders war dies bei sportlichen Auseinandersetzungen wie den ebenfalls um 1200 aufkommenden Lanzenspielen, der sogenannten Tjost. Wenn hier zwei geschmückte Reiter miteinander kämpften, lohnte es sich allemal, die beiden Kämpfer für das Publikum erkennbar zu machen. So konnte Ruhm und Ehre verdient werden.
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