Die aus Nürnberg stammende Klappsonnenuhr aus Buchsbaumholz ist die älteste datierte ihrer Art. Die Bedeutung der unterhalb des Kompasses positionierten „49“ erschließt sich erst bei einem Blick auf die Rückseite, auf der man einen lateinischen Hinweis die Position Nürnbergs auf dem 49. Breitengrad erkennt. Die zentrale Position auf der Vorderseite weist auf die Verwendung und den hauptsächlichen Absatzmarkt in Nürnberg hin. Aus heutiger Sicht ist es ungewöhnlich, Grönland auf der Landkarte ganz „unten“ und Äthiopien „oben“ zu sehen. Die Karte auf der Vorderseite steht nach heutigem Verständnis auf dem Kopf, da sie nach Süden ausgerichtet ist – es ist die damals in der Kartographie übliche Darstellung in Europa. Dem damaligen Weltverständnis entsprechend liegt genau in der Mitte der Karte Rom, als geografisches und geistliches Zentrum der christlichen Weltordnung. Für die Pilgerschaft von besonderer Bedeutung war damals der Berg Sinai. Er befindet sich links auf der Karte neben der Markierung für den 25. Breitengrad. Auf der Innenseite findet sich für den „Mons Sinai“ auch ein eigenes Stundenziffernblatt.
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