Große Klosterhof

Verbindung zwischen Natur und Kultur

 

Der neu bepflanzte Große Klosterhof im Germanischen Nationalmuseum entfaltet sich als grüne Oase inmitten der Stadt und vereint auf eindrucksvolle Weise Historie und Moderne.

Umrahmt von den Mauern des mittelalterlichen Kartäuserklosters und den klaren, minimalistischen Bauten von Sep Ruf entsteht hier ein harmonisches Zusammenspiel von Alt und Neu. Als „dritter Ort“ zwischen Zuhause und Arbeit lädt dieser Raum Menschen zum Verweilen ein und bringt frische Dynamik in das städtische Leben.

Die üppige Bepflanzung setzt nicht nur grüne Akzente, sondern begeistert auch durch saisonale Farbspiele und den Ertrag verschiedener Gemüsesorten. Dieser Ort strahlt Ruhe und Gelassenheit aus, bietet zugleich aber auch Inspiration und Erholung. Stilvolles Mobiliar ermöglicht unterschiedliche Perspektiven auf den Klosterhof und bietet damit einladende Rückzugsorte, die zum Verweilen, Lesen oder Genießen der Atmosphäre einladen. Fernab vom hektischen Treiben der Stadt entsteht hier ein Raum, der belebt und beruhigt zugleich.

In der gelungenen Balance von Natur und Architektur wird der Klosterhof zu einem lebendigen Treffpunkt, der Begegnung und Austausch fördert. Hier können Menschen zur Ruhe kommen, den Augenblick genießen und im Herzen der Stadt neue Kraft schöpfen.

Der Große Klosterhof ist nicht nur ein ruhiger Rückzugsort, sondern fungiert auch als verbindendes Element zwischen Innen- und Außenbereich des Museums. Als Highlight der Sonderausstellung Hello Nature. Wie wollen wir zusammen leben? erinnert seine Gestaltung an historische Klostergärten, die hier bewusst als Orte der Biodiversität und nachhaltigen Lebensweise hervorgehoben werden. Diese Gärten symbolisieren die enge Beziehung zwischen Mensch, Natur und Spiritualität und stehen für das Teilen von Ressourcen und Wissen – zeitlose Werte, die heute wieder an Bedeutung gewinnen.

Im historischen Archiv des Museums wurden zudem alte Pflanzlisten entdeckt, die auf Hildegard von Bingen zurückgehen. Diese Listen geben Aufschluss über die Pflanzungen in der Nürnberger Kartause, als das Germanische Nationalmuseum im Jahr 1857 in das Gebäude einzog. Auf dieser Grundlage entstand im Zentrum des Klosterhofs ein Heilkräuterbeet, das zahlreiche Anknüpfungspunkte zu den ausgestellten Objekten bietet – von historischen Kräuterbüchern bis hin zur Kulturgeschichte des Essens.


 

Großer Klosterhof

Neu eröffnet (video)


Alte Gemüsesorten für mehr Artenvielfalt


Ein Höhepunkt in der Vorbereitung zur Ausstellung war die partizipative Pflanzaktion, bei der gemeinsam mit der Stadtgesellschaft alte Gemüsesorten gepflanzt wurden. Diese samenfesten Sorten tragen zum Erhalt der genetischen Vielfalt bei, bieten höhere Widerstandsfähigkeit gegenüber klimatischen Schwankungen und haben oft eine bessere Ernährungsqualität. Der Anbau und Konsum dieser alten Sorten hilft, sowohl das landwirtschaftliche als auch das kulturelle Erbe zu bewahren.

Besucher*innen können die Namen der Beteiligten auf den Namensschildern in den Beeten entdecken und so die starke Verbindung zwischen Stadtgesellschaft, Natur und Kultur erleben.