Biographie des Künstlers

1937 wird Johannes Grützke in Berlin geboren.
1957 besucht er drei Semester lang den Grundkurs der Meisterschule für Kunsthandwerk.
1959 beginnt er sein Studium an der „Staatlichen Hochschule für Bildende Künste“ Berlin. Abends arbeitet er als Kulissenschieber im Theater.
1962 nimmt er am letzten Sommerkurs bei Oskar Kokoschka auf der „Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst“ in Salzburg teil.
1964 findet die erste Einzelausstellung in der „Galerie Pro“ in Bad Godesberg statt.
1965 gründen Wolfgang Gräfe und er das unkonventionelle Musikensemble der „Erlebnisgeiger“, das in wechselnder Besetzung bis heute auftritt.
1968 bezieht Grützke sein Atelier in der Güntzelstraße in Berlin, das ihm seitdem als Arbeitsraum dient. Die Kasseler Ausstellung „Während der Documenta, wegen der Documenta, außerhalb der Documenta“ macht ihn in größeren Kreisen bekannt.
1973 gründen die Maler Johannes Grützke, Manfred Bluth, Matthias Koeppel und Karl-Heinz Ziegler die „Schule der neuen Prächtigkeit“. Das von Grützke verfasste Theaterstück „Die Maßregelung auf dem Floß der Medusa“ geht auf Tournee und trägt zu ihrer Popularität bei.
1974 richtet der „Neue Berliner Kunstverein“ die erste Retrospektive zu Grützkes Werken aus, die anschließend in Freiburg im Breisgau, Nürnberg und Mannheim zu sehen ist.
1977 publiziert Bernhard Holoczek das erste und bislang einzige Werkverzeichnis der Gemälde.
1978 arbeitet Grützke erstmals als Bühnenbildner.
1979 beginnt die langjährige Zusammenarbeit mit dem Regisseur Peter Zadek, für dessen Inszenierungen er Bühnenbild- und Prospektentwürfe fertigt.
1980 wirkt Grützke erstmals in einer Nebenrolle bei kommerziellen Spielfilmen mit. Er arbeitet bis Mitte der 1980er Jahre mit Robert van Ackeren, Ulrich Schamoni, Werner Schröter, Wolf Gremm und Otto Waalkes zusammen.
1982 nimmt Grützke mit sechs Arbeiten an der 40. „Biennale“ in Venedig teil.
1985 wird er künstlerischer Berater am „Deutschen Schauspielhaus“ in Hamburg, eine Tätigkeit, die er bis 1988 ausübt.
1987 gewinnt er den Wettbewerb der Stadt Frankfurt am Main zur bildnerischen Ausgestaltung der Wandelhalle in der Frankfurter Paulskirche. Gefordert war ein Erinnerungsbild an das erste deutsche Parlament und die gescheiterte Revolution 1848. Er unterrichtet an der „Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst“ in Salzburg.
1991 wird der Fries „Der Zug der Volksvertreter“ in der Frankfurter Paulskirche eingeweiht.
1992 wird Grützke im Sommersemester Professor für Malerei an der „Akademie der Bildenden Künste“ in Nürnberg, wo er für zehn Jahre bleibt.
1995 gründen Grützke und Tilmann Lehnert den „Goethe Verlag“, den sie für ihre Publikationen nutzen.
1997 arbeitet er erstmals in der ehemals großherzoglichen Majolikamanufaktur Karlsruhe, wo er in den Sommermonaten bis 2002 Keramiken fertigt.
1998 wird das dreiteilige Majolika-Relief „Morgen brechen wir auf“ an der Fassade des Konstanzer Bürgersaales zur Erinnerung an Friedrich Hecker und die Badische Revolution von 1848/49 enthüllt. Damit tritt Grützke erstmals als Plastiker ins Blickfeld der breiten Öffentlichkeit.
2001 beginnt Grützkes Beschäftigung mit dem „Jena und Auerstaedtprojekt 1806/2006“. Die Gemälde werden fünf Jahre später im thüringischen „Kunsthaus Apolda“ präsentiert.

Johannes Grützke zeigt seit den 1960er Jahren seine Werke in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland. Er gewann einige Wettbewerbe und erhielt viele Preise und Auszeichnungen.

Johannes Grützke lebt und arbeitet in Berlin.


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