Künste im Exil

Projektlaufzeit: 2013 – 2014
Projektförderung: Bundesbeauftragter für Kultur und Medien

Das Deutsche Kunstarchiv des Germanischen Nationalmuseums besitzt innerhalb seiner knapp 1.400 Bestände zahlreiche Dokumente von Künstler/innen und Kunstwissenschaftler/innen, die im 20. Jahrhundert infolge politischen Drucks ins Exil gingen. Diese Quellen wurden bislang nicht gezielt  zusammengefasst und nur zu einem geringen Bruchteil digitalisiert. Das Projekt hat zum Ziel, Bilder und Schriftstücke aus den Beständen des Deutschen Kunstarchivs im Rahmen der virtuellen Ausstellung „Künste im Exil“ zu recherchieren, zu erforschen und online zugänglich zu machen.

Die virtuelle Ausstellung „Künste im Exil“ wird vom Bundesbeauftragten für Kultur und Medien gefördert und vom Deutschen Exilarchiv 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt am Main geleitet. Deutschlandweit sichten ausgewählte Netzwerkpartner – neben dem Deutschen Kunstarchiv beispielsweise das Deutsche Literaturarchiv Marbach – ihre Bestände nach Spuren vertriebener Künstlerinnen und Künstler. So entsteht in enger Kooperation mit Erben und Urheberrechtsvertretern im In- und Ausland ein Netzwerk, das die Exilschicksale von Schriftstellern, Filmemachern, bildenden Künstlern, Theaterschaffenden und Musikern dokumentiert und einem breiten Publikum in Bild und Text anschaulich präsentiert. Die in „Künste im Exil“ gebündelte Forschungsarbeit bewahrt der Thematik einen Platz im Bewusstsein der Gesellschaft.

Projektverlauf

Die virtuelle Ausstellung beschäftigt sich mit dem Thema „Künste im Exil“ in seinen verschiedenen Facetten. Die Aufbereitung thematisiert die Anlässe zur Emigration und beleuchtet den historischen Kontext. Sie fragt nach den Aufnahmeländern, nach der Wirkung der Künstler/innen in der Emigration, nach künstlerischen Themen im Exil, nach Zusammenschlüssen, nach politischem Engagement, nach Remigration und Rezeption. Der Zugriff auf das Thema „Künste im Exil“ erfolgt geografisch, chronologisch, biografisch und thematisch. Am 18. September 2013 wurde im Berliner Bundeskanzleramt der erste Teil der virtuellen Ausstellung „Künste im Exil“ freigeschaltet. Die Fertigstellung sämtlicher Module des aktuellen Projektabschnitts ist für das Jahresende 2014 geplant. Die Ausstellung wird jedoch auch darüber hinaus sukzessive anwachsen.

Projektziel

Für die virtuelle Ausstellung „Künste im Exil“ liefert das Deutsche Kunstarchiv gezielt Personen-, Themen- und Objekteinträge, die aus Abbildungen, erläuternden Texten und Querverweisen bestehen. Dafür werden die Nachlässe von Künstlerinnen und Künstlern wie beispielsweise Manfred Henninger, Helmut Krommer, Ernst May, Alfred Neumeyer, Josef Scharl, Lili Schultz, Heinz Trökes oder Gustav Wolf auf deren Jahre im Exil hin untersucht. Das Deutsche Kunstarchiv bewahrt darüber hinaus in seinen Beständen Zeugnisse emigrierter Künstlerinnen und Künstler wie Wassily Kandinsky, Oskar Kokoschka, Fritz Lang oder Emy Roeder, die ebenfalls in das Projekt integrieren werden. Anhand künstlerischer Werke, schriftlicher Äußerungen, Fotografien oder Gegenständen des Exilalltags werden die individuellen Lebenswege der behandelten Personen in „Künste im Exil“ lebendig und vor dem Vergessen bewahrt. 

Projektmitarbeiter

Dr. Birgit Jooss
Dr. des. Matthias Memmel

Kooperationspartner

Deutsches Exilarchiv 1933 - 1945 der Deutschen Nationalbibliothek


Weitere Objekte des Forschungsprojekts

Unbekannter Fotograf: Der Maler und Grafiker Manfred Henninger, erkrankt an Angina pectoris, Tessin, 1940, Signatur: DKA, NL Henninger, Manfred, I,A-2 (19)

Unbekannter Fotograf: Das Wohnhaus von Ernst May in Nairobi, Kenia, um 1938, Signatur: DKA, NL May, Ernst, I,A-19 (0001)