Erschließung der archäologischen Bestände aus Polen und dem Baltikum im Germanischen Nationalmuseum

 

Laufzeit: 2018 – 2022
Kooperationspartner: Kommission zur Erforschung von Sammlungen Archäologischer Funde und Unterlagen aus dem nordöstlichen Mitteleuropa (KAFU) und Objekte im Netz

 

Bestand

Zum archäologischen Sammlungsbestand des Germanischen Nationalmuseums gehört ein bislang weitgehend unerschlossenes Konvolut von Bodenfunden aus den heutigen Ländern Polen, Lettland, Litauen und dem Oblast Kaliningrad der Russischen Föderation. Die Funde gelangten größtenteils schon in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts aus den damals deutschsprachig geprägten Gebieten an das GNM und decken ein chronologisches Spektrum von der Altsteinzeit bis in das Mittelalter ab.

Vorhaben

Das internationale Kooperationsprojekt hat die digitale Erfassung und Erschließung des Bestandes zum Ziel. Die Voraussetzung dafür ist eine gründliche Bestandsrevision. Eine wesentliche Bedeutung kommt der Lokalisierung der Fundorte sowie der Aktualisierung der überlieferten Fundortnamen zu, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg in aller Regel verändert haben. Ein besonderes Augenmerk wird auch auf dem sammlungs- bzw. museumsgeschichtlichen Kontext der Funde liegen. So sollen die Provenienzen der Objekte geklärt und gegebenenfalls zusammengehörende Sammlungskonvolute rekonstruiert werden. Darüber hinaus ermöglicht die Bestandsrevision eine Bilanzierung der Kriegsverluste. In einem auswertenden Arbeitsschritt sollen die Funde auf Grundlage des aktuellen Forschungsstandes kulturhistorisch neu bewertet und in den übergeordneten regionalen sowie forschungsgeschichtlichen Kontext eingeordnet werden.  

Die Projektdaten sind in einer WissKI-Datenbank zugänglich gemacht. Damit soll dieser weitgehend in Vergessenheit geratene archäologische Sammlungsbestand des GNM insbesondere in den betreffenden Ländern wieder bekannt gemacht und für weitere Forschungen zur Verfügung gestellt werden.
ZUR DATENBANK

 

Projektteam

Dr. Angelika Hofmann (Projektleiterin, Revision)
Prof. Dr. Wojciech Nowakowski, Universität Warschau – Archäologisches Institut
Mitglieder der Kommission zur Erforschung von Sammlungen Archäologischer Funde und Unterlagen aus dem nordöstlichen Mitteleuropa (KAFU)
Dr. Heino Neumayer
(KAFU, Redaktion)
Susanne Rohm (Dipl.-Rest)
Georg Janßen, Fotostelle GNM

Mark Fichtner Dipl.-Inf. (WissKI-Datenbank)
Juliane Hamisch M.A.  (WissKI-Datenbank)
Sarah Wagner M.A.  (WissKI-Datenbank)

 


Weitere Objekte des Forschungsprojekts

Harpunenspitze
ca. 10.000 v.Chr.

Schlangenkopfarmbänder
2. Hälfte 2. Jh. n.Chr.