Inklusion - Museum für alle
Ein Museum soll ein Ort für alle sein, ob Groß oder Klein, unabhängig vom kulturellen und sozialen Hintergrund, ob mit Einschränkungen oder ohne. Oftmals sind öffentliche Orte, wie beispielsweise Museen, für viele Menschen nicht durchgehend barrierefrei zugänglich.
Die Herausforderungen sind vielfältig und werden oft nur von den jeweils Betroffenen wahrgenommen: Für Eltern kann es schwierig sein, einen Kinderwagen durch eine schwere Außentür zu schieben, und auch für eine Person mit Rollator oder Rollstuhl stellt eine Tür oder auch nur eine Stufe am Eingang ein erhebliches Hindernis dar. Ist die Schrift auf Informationstafeln für Sehbehinderte zu klein, sind Hinweisschilder für Rollstuhlfahrende und Menschen unter einer bestimmten Körpergröße zu hoch aufgehängt, können diese Besucher*innen sie nur mit Mühe oder gar nicht nutzen. Andersherum kann es auch sein, dass Schilder für sehr große Menschen zu tief angebracht sind oder sie sich bücken müssen, um durch niedrige Türdurchgänge zu gelangen. Und für einige Menschen ist es schwierig, Inhalte auf Texttafeln zu verstehen, aufgrund von Sprachbarrieren oder kognitiven Einschränkungen.
Das GNM möchte räumliche und sprachliche Barrieren abbauen und Menschen mit und ohne Einschränkung gleichermaßen willkommen heißen. Wo fängt man da am besten an? Zumal in einem Museum, dessen Bauten teils vor mehr als einem halben Jahrtausend entstanden.
Ein Museum, insbesondere von der Größe und baulichen Struktur des GNM, komplett inklusiv umzugestalten, ist eine sehr große und langfristige Herausforderung. Im Bereich baulicher Maßnahmen spielt beispielsweise der Denkmalschutz eine bedeutende Rolle.
Der Deutsche Museumsbund spricht sich für eine „zielgerichtete, schrittweise Vorgehensweise“ aus. Auch das GNM folgt diesem Ansatz. Einiges konnte schon umgesetzt werden, wie die folgenden Beispiele zeigen.
Das GNM startet mit einem Vermittlungsangebot für Menschen mit Einschränkungen und nutzen hierfür ein Medium, das zahlreichen Museumsbesucher*innen bekannt ist: den Mediaguide. Im Rahmen des sogenannten Aktionsplans der Leibniz-Forschungsmuseen und auf Basis einer bereits bestehenden Tour wurde eine neue, an inklusive Anforderungen angepasste Version geschaffen: „Das GNM in einer Stunde – 600.000 Jahre in 60 Minuten – INKLUSIV“.
Die Kennenlern-Tour im Mediaguide
Kommentare
07.11.2021 | Sinan Uygur
Sehr geehrte Damen und Herren, ich bin von Ihren von Ihren Prinzipien bzgl. der Inklusion sehr begeistert und schätze das Germanisches Nationalmuseum als ein ernsthafte Organisation. Allerdings bin ich heute mit der Erfahrung mit Ihren Sicherheitsdiensten sehr entsetzt. Als Familienvater von 2 kleinen Kindern habe ich meine große Tochter zum Kindergeburtstag im Museum vorbeigefahren. Beim ersten Eintritt hat Ihre Personal mein Impfausweis als Foto im Handy heiß kritisiert, obwohl ich bisher in keinem Behörde oder Institution ein Problem hatte. Bei der Abholung meines Kindes wurde ich noch mal ermahnt, dass ich den Originalimpfausweiss dabei haben sollte. Im Nachgang wurde ich mit Hausverbot bedroht und durfte auf mein Kind draußen warten. Alle andere Mitarbeiter/Innen waren sehr nett, allerdings sollten die Personal am Eingan den Unterschied zwischen einem Museum und einer Diskotheke verinnerlichen. Vor allem was draußen an den Säulen stehen wie z.B. "Die Würde des Menschen ist unantastbar" ist offensichtlich nur auf dem Hof geblieben. Mit freundliche Grüßen.
04.06.2021 | Nicole Ascher
Ich finde das sehr gut | GNM_BLOG ANTWORTET: Liebe Frau Ascher, ganz herzlichen Dank.
21.05.2021 | Nicole Ascher
Ich finde den Artikel sehr gut LG Nicole | GNM_BLOG ANTWORTET: Liebe Frau Ascher, ganz herzlichen Dank für Ihr Lob!
01.05.2021 | Ursula Tannert
Als langjähriges GNM-Mitglied freue ich mich immer über Ihren newsletter und die Mitteilungen. Ich finde es bemerkenswert, dass Sie in diesen Zeiten nicht den Mut verlieren, sondern im Gegenteil über viele Verbesserungen nachdenken, um das Museum noch attraktiver für Alle zu machen. Da ich leider selbst schlecht sehe, hat mich besonders interessiert, wie ich die Schätze besser wahrnehmen kann. Danke für Ihre Arbeit, ich wünsche Ihnen weiterhin alles Gute, Inspiration und Durchhaltevermögen. Grüße von Ursula Tannert | GNM_BLOG ANTWORTET: Liebe Frau Tannert, ihre Nachricht macht uns Mut und ist Inspiration weiterzumachen. Wir wünschen uns sehr, Sie und alle unsere Besucher*innen hoffentlich bald wieder im GNM begrüßen zu dürfen. Ganz herzlichen Dank und auch für Sie alles Gute.