Unter Kaisern, Königen und Fürsten wurden immer häufiger Turniere im Rahmen von Festivitäten wie Vermählungen und Friedensschlüssen organisiert, Sieger auserkoren und Preise vergeben. Um die hohen Austragungskosten zu stemmen, boten sich im 15. Jahrhundert Städte als Veranstalter an. Von den Wäldern und Wiesen der früheren Massenkämpfe verschob sich der Kampfplatz auf abgezäunte Straßen, Marktplätze und nahegelegene Freiflächen in und um die Metropolen des Spätmittelalters.
Gesellenstechen in Nürnberg – eine Reaktion der Patrizier
Auch Nürnberg zählte zu den Austragungsorten von Turnieren. In der freien Reichsstadt bestand eine besondere Konstellation, denn im Laufe des 14. Jahrhunderts nahmen viele Patrizier, die wohlhabende bürgerliche Oberschicht, an regionalen Turnieren teil. Das gefiel dem stolzen Landadel nicht, der sein angestammtes Turnierrecht nur zu gern exklusiv zur Schau stellte. In der Folge wurde den Nürnberger Patriziern vom Stadtrat untersagt, bei Turnieren mitzuwirken oder sie gar abzuhalten. Fügten sich die Patrizier dem widerspruchslos? Im Gegenteil – sie fanden einen Weg, das Verbot zu umgehen und ihre eigenen Turniere zu etablieren.
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