Aquamanile in Form eines Löwen
Datierung: Anfang 13 Jh.
Material/Technik: Bronze, gegossen, ziseliert
Inventarnummer: KG493
Was ist ein Aquamanile?
Aquamanile sind Gefäße zum Gießen von Wasser bei der Handwaschung im Rahmen des festlichen Zeremoniells. In Europa tauchen sie seit dem 12. Jahrhundert auf. In ihrem figürlichen Formenreichtum sind sie Kleinplastik und Gerät zugleich. Das Beispiel stellt drei Tiere dar: den Löwen, seine schlaff aus dem Maul hängende Beute sowie einen Hund, der sich im Jagdeifer in das Ohr des großen Tieres verbissen hat und zugleich als Henkel dient.
Wo entstand das Aquamanile?
Charakteristische Merkmale des Löwen sind der gestreckte Körper und die im Verhältnis kurzen Beine. Löwen dieses Typus sind im frühen 13. Jahrhundert vermutlich in Norddeutschland entstanden.
Warum hast Du so ein großes Maul?
Groteske und furchterregende Gestalten sind nicht nur in der Metallkunst, sondern auch in der Bauplastik der Romanik allgegenwärtig. Manchmal rein dekorativ, kennzeichnen sie in anderen Fällen das Dämonische und Böse und dessen Unterwerfung im Zeichen der Kirche. Impulsgebend für die europäischen Aquamanilien war die hochentwickelte islamische Metallkunst.
weiterführende Informationen finden Sie in der Forschungsdatenbank des GNM