Bildnisbüste Friedrichs des Großen

Datierung: 1792
Material: Marmor
Leihgabe: Große Loge York zur Freundschaft Berlin

Wer war Friedrich der Große?

Der preußische König Friedrich II., bekannt auch als der Alte Fritz, gehört zu den bedeutendsten Herrschergestalten des Hauses Hohenzollern. Als erfolgreicher Feldherr in den siegreichen gegen Österreich geführten Schlesischen Kriegen verlieh er Preußen den Status einer Großmacht. Er war Repräsentant des aufgeklärten Absolutismus, stand in Verbindung mit zahlreichen Intellektuellen, etwa Voltaire. Er verfasste philosophische und historische Werke und komponierte.

Wer war der Schöpfer des Bildwerks?

Der aus der Schweiz stammende Emanuel Bardou war zunächst Porzellanmodelleur, dann Bildhauer in Berlin, ab 1788 Mitglied der dortigen Akademie der Künste. Ab 1777 befasste er sich mehrere Jahre lang mit dem Projekt eines Denkmals für Friedrich den Großen und modellierte in diesem Zusammenhang mehrere Büsten. Im „Kostümstreit“, der Frage ob man bedeutende Persönlichkeiten im antiken oder zeitgenössischen Gewand darstellen soll, vertrat er die Position des realistischen Kleids.

Worin liegt die besondere Bedeutung der Skulptur?

Die Marmorbüste entstand sechs Jahre nach dem Tod Friedrichs. Sie zeichnet sich durch die besonders tiefe seelische Erfassung der Persönlichkeit des greisen Monarchen aus. Mit äußerster Sensibilität zeigt Bardou den unter den schlaffen Hautfalten des Gesichts spürbaren knochigen Schädel, tiefe Augenhöhlen und den scheinbar zahnlosen Mund. Er verlieh dem müden, gealterten König eine großartige Gestalt, weil er hinter dem Fürstenbild das des Menschen enthüllte.