CHRISTIAN WILHELM ERNST DIETRICH: JASON SCHLÄFERT DEN DRACHEN EIN

Datierung: um 1760/1770
Material/Technik: Gemälde auf Leinwand
Standort: Dessau, Anhaltische Gemäldegalerie, 202

Was macht Jason mit dem Drachen von Kolchis?

Jason muss den immer wachen Drachen einschläfern, um an das goldene Vlies, das Fell eines goldenen Widders, zu gelangen. Dietrich zeigt die Szene, in welcher der Held mit dramatischer Geste dem Drachen ein Betäubungsmittel aus einer Schale in die Augen gießt. Das Schwert bereits gezückt, ihn zu erlegen.

Warum kein happy end für einen Drachen?

Der Drache steht in den abendländischen Sagen und Legenden für das Chaos, das Triebhafte und das Böse schlechthin. Diese negativen Urgewalten müssen bekämpft und bezwungen werden, um die Ordnung aufrecht zu erhalten. Nur Helden können diesen Kampf gewinnen. Und seit der Antike gilt, je ungeheurer der Feind, desto heldenhafter sein Bezwinger.

Sind Drachen immer böse?

Auch wenn der Drache bei Dietrich mit seinem bunten Fell und den anliegenden Ohren uns heute eher an einen absonderlichen, aber zahmen Hund erinnert, ist er doch das Ungeheuer, das den Schatz bewacht. Erst im Kinderbuch des 19. Jahrhunderts werden Drachen zu freundlichen Zeitgenossen, die es zu schützen gilt.