Die Wartburg bei Eisenach

Künstler: Friedrich Preller d. Ä.
Datierung: 1845
Material/Technik: Öl auf Leinwand
Inventarnummer: Gm2210

Was geschah auf der Wartburg?

Die Wartburg soll um 1200 Schauplatz des sagenhaften Sängerkrieges gewesen sein, den Richard Wagner in seiner 1845 uraufgeführten Oper „Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg“ romantisch zelebrierte. 1521-22 diente die Burg Martin Luther als Zuflucht. Er übersetzte hier das Neue Testament aus dem griechischen Urtext ins Deutsche und schuf damit die Grundlage zur Vereinheitlichung der deutschen Sprache.

Was geschah 1817?

Die patriotische Romantik, die während der napoleonischen Besatzung entflammte, erkor die Burg ähnlich wie den Kölner Dom oder das mittelalterliche Nürnberg zu einem vaterländischen Symbol. Am 18. Oktober 1817 feierte die Jenaer Burschenschaft ihr berühmtes „Wartburgfest“. Mit ihm gedachte sie des Beginns der lutherischen Reformation 1517 sowie des Sieges über Napoleon in der Völkerschlacht bei Leipzig auf den Tag vier Jahre zuvor.

Was demonstrierte das Wartburgfest?

Es war eine Demonstration gegen das Wiedererstarken der monarchischen Autorität nach dem Wiener Kongress 1815. Hunderte Studenten aus allen Teilen Deutschlands erschienen auf der Burgruine. Für liberale Kräfte wurde die Burg zu einem Symbol für ein Deutschland, das über die vieldeutige Definition der „deutschen Kulturnation“ hinaus politisch real durch eine egalitäre Bürgerrechte zusichernde Verfassung geeint sein sollte.

Weiterführende Informationen finden Sie in der Forschungsdatenbank des GNM

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