Doppelvirginal (Mutter und Kind)

Hersteller: Marten van der Biest
Datierung: 1580
Ort: Antwerpen
Tonumfang: C-c3 (original C/E-c3), das Kleininstrument eine Oktave höher
Inventarnummer: MI85

Was bedeutet "Mutter und Kind"?

Dieses Doppelvirginal vereint in sich zwei eigenständige Instrumente. Das Hauptinstrument besitzt rechts unten eine mit einer Klappe verschließbare Öffnung, in der das kleinere Instrument wie das Kind im Bauch einer Mutter geborgen ist.

Wie wird das Instrument gespielt?

Wird das "Kind" rechts unten in die Öffnung eingeschoben, so können zwei Spieler zugleich musizieren. Wird das "Kind" oben auf die "Mutter" gesetzt, so können beide Instrumente zugleich von der Klaviatur des Hauptinstruments aus gespielt werden. Der eine Oktave höhere Klang des Kleininstruments hellt dabei das Klangbild auf.

Von wem wurden Virginale gespielt?

In der flämischen Malerei der Renaissance werden Damen der gehobenen Gesellschaft oft am Virginal abgebildet. Aus dieser Charakterisierung als Dameninstrument leitet sich auch der Versuch her, den Namen "Virginal" durch das lateinische "Virgo" für "Jungfrau" zu erklären. Diese These ist jedoch sehr umstritten.

Weiterführende Informationen finden Sie in der Forschungsdatenbank des GNM

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