Frankfurter Küche

Entwurf: Margarete Schütte-Lihotzky
Ausführung: im Rahmen des Projekts „Das Neue Frankfurt“, 1928 (Leitung: Ernst May, Ferdinand Kramer)
Datierung: 1926
Material: Fichtenholz, ursprünglich grau lackiert (neu gefasst nach Befund), Buchenholz, Linoleum, Aluminium, Neusilber
Inventarummer: HG12907-19, Geschenk von Tassilo Sittmann, Frankfurt am Main

Was versteht man unter Frankfurter Küche?

Die „Frankfurter Küche“ ist das Urmodell der modernen Einbauküche. Die Wiener Architektin Margarete Schütte-Lihotzky entwarf sie im Rahmen des sozialen Siedlungsbauprojekts „Das Neue Frankfurt“. Seine Architekten vertraten die Philosophie des „Neuen Bauens“ und hatten zum Ziel, mit minimalen Mitteln größtmöglichen Wohnkomfort zu schaffen. Bis 1930 entstanden ca. 10.000 Wohnungen, in denen die "Frankfurter Küche" eingebaut wurde. Sie gilt als Ikone funktionalistischer Ästhetik.

Warum war die Frankfurter Küche modern?

„Die Küche ist eigentlich nichts anderes als ein Laboratorium, und es ließe sich viel besser darin arbeiten, wenn sie (…) auch so ähnlich eingerichtet wäre“, so die Architektin 1921. Damals wurden immer mehr Frauen berufstätig, was Überlegungen zu Methoden zeitsparender Haushaltsführung nach sich zog. Die präzise durchdachte „Frankfurter Küche“ bietet an den Längsseiten viel Stellfläche und ist so schmal, dass eine Drehung ausreicht, um an beiden Seiten arbeiten zu können.

Woher stammt die Frankfurter Küche im Germanischen Nationalmuseum?

Die Küche stammt aus dem Haus „Im Burgfeld 114“ der Frankfurter Römerstadt-Siedlung. In ihm hatten Helene und Franz Calvelli-Adorno gewohnt, ein Cousin Theodor W. Adornos, der bisweilen in der Küche bekocht wurde. 1988 renovierte die Siedlungsgesellschaft das Haus. Ein Freund der Familie rettete die seit 1928 benutzte Einbauküche vor der Entsorgung. Zufällig erfuhr er, dass das Museum schon lange ein Exemplar dieser Design-Ikone suchte, und schenkte dem Germanischen Nationalmuseum die Küche.

 

wer erfand die Frankfurter Küche?

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