GEBETSTEPPICH

Datierung: 2. Hälfte 18. Jh.
Ort: Anatolien (Gördes)

Material/Technik: Wolle; geknüpft
Inventarnummer: Gew4950

Woher stammt der Teppich?

​​​​​​Der Teppich mit eingezogener Nische stammt aus der westanatolischen Stadt Gördes, die vom 16. bis zum 18. Jahrhundert ein Zentrum für die Herstellung hochwertiger Teppiche war. Manchmal werden ähnliche Exemplare als „Siebenbürger Nischenteppiche“ bezeichnet, weil sich zahlreiche in Siebenbürgen erhalten haben.

Was sind das für Beschriftungen im Mittelfeld?

Neben Inschriften, die an Stiftungen an die Kirche erinnern, weisen manche Teppiche aus dem Bestand Graffiti von Kirchenbesuchern aus der Zeit um 1900 auf. Bevor man den Wert der Teppiche im frühen 20. Jahrhundert wiedererkannte, wurden sie u.a. als Bankauflagen genutzt und konnten so leicht beschriftet werden.

Wie restauriert man so einen Teppich eigentlich?

Im aktuellen Projekt ist keine Restaurierung geplant, sondern nur die Untersuchung ausgewählter Teppiche. Alle Gebrauchsspuren und historischen Veränderungen sagen viel über ihre Verwendung aus. Eine Restaurierung müsste sehr umsichtig durchgeführt werden, um diese Spuren nicht zu zerstören.

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