HANS PLEYDENWURFF, HL. DOMINIKUS UND HL. THOMAS VON AQUIN

Datierungum 1460/65
Material/Technik: Malerei auf Tannenholz
Inventarnummer: Gm129, Gm130

Zu welchem Altar gehörten die Tafeln?
Bei einer Untersuchung im Jahr 2010 konnten die Dominikanerheiligen erstmals sicher als Außenseiten der Flügel des heute in der Nürnberger St. Lorenzkirche aufgestellten Dreikönigsretabels identifiziert werden. Denn sowohl der Verlauf der Brettfugen der Gemälde im Museum und der Flügel des Dreikönigsretabels als auch vier auf den Tafelrückseiten sichtbare Astquerschnitte sind identisch. Ursprünglich war der Dreikönigsaltar für die Nürnberger Dominikanerklosterkirche geschaffen worden. Nach dem Abbruch der Kirche im frühen 19. Jahrhundert wurden die Flügel des Retabels aufgespalten.

Aus welcher Werkstatt stammen die Gemälde?
Die Dominikanerheiligen zeigen ebenso wie das Dreikönigsretabel stilistische und motivische Verwandtschaft mit Gemälden aus der Werkstatt Hans Pleydenwurffs, der zu den bedeutendsten Nürnberger Malern vor Dürer zählte. Darüber hinaus wurde für die mit Pressbrokat-Applikationen verzierten Ehrentücher hinter Dominikus und Thomas exakt dasselbe Model verwendet wie für Brokatvorhänge auf anderen Retabeln der Pleydenwurff-Werkstatt.

Welche Korrekturen nahm der Maler vor?
Die Untersuchung der Tafeln offenbart verschiedene Konzeptänderungen und Übermalungen. So standen die Heiligen ursprünglich auf einem Fliesenboden. Er ist jedoch mit einem Rasenstück übermalt worden. Dabei gelang dem Maler insbesondere mit der Schwertlilie ein koloristisches Meisterstück. Weiter finden sich auf der Tafel mit dem hl. Thomas Vorritzungen für eine nicht ausgeführte Lilie. Es fragt sich, ob solche Planänderungen als Zeichen für die Autorschaft des Meisters selbst gewertet werden können und welche Rolle Auftraggeberwünsche dabei spielten.

weiterführende Informationen finden Sie in der Forschungsdatenbank des GNM

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