Spielzeugpferd auf Rädern

Datierung: um 1700
Ort: Schweiz
Material/Technik: Fichtenholz bemalt
Inventarnummer: BA941

Wie kam das Pferd ins Museum?

Laut Zugangsregister des Germanischen Nationalmuseums wurde das Spielzeugpferd 1903 über die Münchner Kunsthandlung Julius Böhler von dem aus Deutschland in die Schweiz ausgewanderten Kaufmann Carl Schwabe erworben. Schwabe war Antiquitätenhändler mit Geschäften in Davos und St. Moritz.

Woher stammt das Pferd?

Das Pferd wurde 1903 mit der Provenienz Graubünden in der Schweiz vom Museum erworben. Ab 1926 meinte man erstmals, in Dekor und Art der Fertigung eher ein Spielzeug deutscher Herkunft zu erkennen. Diese Zuschreibung behielt es bis in die Gegenwart. Erst in jüngster Zeit kamen Zweifel auf, als ein zufälliger Fund der Fotografie eines vergleichbaren Pferdes in einem Führer des Engadiner Museums in St. Moritz die Vermutung bestärkte, die Entstehung des Pferdes doch in die Schweiz zu verlegen.

Kunsttechnologische Untersuchungen sollten das Rätsel um die Herkunft lösen.

Eine Restauratorin des Instituts für Kunsttechnik und Konservierung am GNM untersuchte unter dem Mikroskop die Holzart und bestimmte mittels Dendrochronologie sein Alter und seine Herkunft. Das Spielzeugpferd entstand demnach sehr wahrscheinlich in der Zeit um 1700 im Nordalpenraum. Die ursprüngliche, beim Erwerb noch angenommene Vorstellung, das Pferd stamme aus Graubünden, war also richtig.

 

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