TOD UND KRÖNUNG DER HL. KLARA, NÜRNBERGER MALER

Datierungum 1360/70
Material/Technik: Malerei auf Eichenholz
Inventarnummer: Gm1161, Gm1187

Was erzählt das Bild?
Die Tafel zeigt unten den Tod der hl. Klara von Assisi, oben ihre Krönung durch Christus und Maria. Für die Krönungsszene gab es keine literarische Vorlage. Bei der Darstellung ihres Todes folgt der Maler den Angaben des Biographen Thomas von Celano, der die Begebenheit als Vision einer Ordensschwester schildert: In ihrer Sterbestunde sei der hl. Klara eine Schar von Jungfrauen erschienen. Die herrlichste unter ihnen habe sich zu ihr hinabgeneigt und sie umarmt. Die Jungfrauen bedeckten den Leib Klaras mit einem „Tuch von wunderbarer Schönheit“.

Wie setzt der Maler die Erzählung um?
Der Maler gruppiert die heiligen Jungfrauen um das Bett der sterbenden Klara. Maria ist durch ihren purpurfarbenen Mantel und weißen Schleier hervorgehoben. Das Tuch, das die weiblichen Heiligen über Klaras Bett breiten, ist in mehreren Schichten mit mattem und glänzendem Silber, goldfarbenem Blattmetall und tiefrotem Farblack sowie durch die Verzierung mit Rauten, Rosetten und Sternen besonders aufwändig und kostbar gestaltet. Für die in der Erzählung mehrfach erwähnten, über Klaras Tod weinenden Ordensschwestern platzierte der Maler zwei trauernde Klarissen im Bildvordergrund.

Wozu gehörte die Tafel?
Das Gemälde war ursprünglich Teil des klappbaren rechten Flügels eines Altaraufsatzes. Dieser Aufsatz bestand aus einem schmalen, hohen Schrein, in den eine heute verlorene Figur, wahrscheinlich die hl. Klara, eingestellt war. Die an der Schreinrückwand befestigten Flügel umschlossen die Skulptur seitlich und vorn. Wurden die Flügel an Festtagen geöffnet, waren die Figur und mehrere Szenen aus dem Leben der hl. Klara, einschließlich der Darstellungen von Tod und Krönung, zu sehen. Geschlossen zeigte das Retabel weitere Episoden der Klara-Legende.

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