Tonkopfurne

Datierung: 19. Jh.
Ort: Niederbayern
Material: Irdenware
Inventarnummer: Slg.RichterVGT5

Wozu diente die Tonkopfurne?

Tonkopfurnen waren Votivgaben, also religiöse Dankes- oder Bittgaben. Sie wurden im südöstlichen Bayern sowie im Innviertel bei einem Kinderwunsch oder der Bitte um einen Ehemann dargebracht. Ihre Stiftung war nicht an bestimmte Heilige gebunden.

Was hat es mit der Form auf sich?

Die Beziehung zwischen der Votivgabe und dem Anliegen ist nicht genau geklärt. Möglicherweise hat man für den speziellen Votationsanlass auf den Tonkrug als altes Symbol für den Mutterleib zurückgegriffen. Die Tonkopfurne wurde mit Getreide gefüllt, was als Zeichen der Fruchtbarkeit gedeutet werden kann und somit gut zur Bitte des Kinderwunsches passen würde. Aufgrund der Form brachte man diese Urnen auch bei Kopfschmerzen dar.