VERKÜNDIGUNG DES WESTFÄLISCHEN FRIEDENS DURCH EINEN POSTREITER 1648

Datierung1648
Material/Technik: Papier, Holzschnitt, Gedicht in Typendruck
Inventarnummer: HB711

Was stellt das Flugblatt dar?
Ein kaiserlicher Postreiter eilt mit seinem Pferd über zerbrochenes Kriegsgerät hinweg. Sein Hornstoß kündigt seine baldige Ankunft im nächsten Ort an. Er überbringt die Nachricht des Westfälischen Friedens, der den Dreißigjährigen Krieg beendete. Der Götterbote Merkur überreicht ihm die Friedensbotschaft, während Fama gegenüber ihre Trompete bläst.

Wovon handelt der Text?
„[...] Ich bringe gute Post und neue Friedenszeit / der Frieden ist gemacht/ gewendet alles Leid“. Nach dieser Einleitung des Reiters beschreibt der Text die verschiedenen Segnungen des Friedens, von denen unterschiedliche Berufsstände wie Schuster, Bäcker, Schneider usw. profitieren. Dankbarkeit und Freude als auch Hoffnung auf eine erneute Blüte von Religion und Künsten bestimmen den Text. Flugblätter solchen Inhalts waren ein öffentlichkeitswirksames Instrument zur Verbreitung jener Nachrichten.

Warum das Motiv des Postreiters?
Zwar war die postalische Infrastruktur durch die Kriegswirren stark beeinträchtigt worden, im Rahmen der Friedensverhandlungen in Münster wurde die Kommunikation auf dem Postweg allerdings wieder verstärkt ausgebaut. So dürfte die Friedensnachricht in der Tat zuerst auf diesem Wege Verbreitung gefunden haben. Das Motiv des Frieden verkündenden Reiters wurde bis zum Ende des 17. Jahrhunderts mehrfach aufgegriffen und modifiziert.