Zigarettendose Flaggengala

Datierung: 1914/18
Material/Technik: Weißblech, lithografiert
Inventarnummer: BA3722

Warum ist der Namen „Duke of Edinbourgh“ auf der Dose durchgestrichen?

Die British-American Tobacco Company drang nach 1902 auch auf den deutschen Markt vor. Über acht deutsche Unternehmen beherrschte sie 1914 mindestens 27 Prozent des Produktionswertes an Zigaretten. Zigarrenladeninhaber fürchteten Lockangebote der Trustmarken. Englische Markennamen deutscher Produzenten signalisierten eine antideutsche Haltung.

Seit wann wurde der englische Name durch Flaggengala ersetzt?

Als der Erste Weltkrieg ausbrach, wurden viele weltläufige Zigarettennamen durch nationalistisch gefärbte, deutschsprachige ersetzt. Aus der Marke „Duke of Edinbourgh“ wurde die „Flaggengala“. Offiziell durften den Soldaten nur trustfreie Zigaretten wie diese ins Feld geschickt werden.

Was weiß man über die Zigarettenfabrik Garbáty?

Der aus Weißrussland stammende Josef Garbáty (1851–1939) gründete die Fabrik Ende des 19. Jahrhunderts. Er gehörte zu jenen jüdischen Unternehmern, die aus kleinsten Anfängen, nämlich aus der Heimarbeit heraus, ein Imperium ins Leben riefen. Nach Kriegsende zählte man rund 1.000 Beschäftigte.

Weiterführende Informationen finden Sie in der Forschungsdatenbank des GNM

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