Alltagskultur bis 1700
In den Mönchshäusern am Nordflügel des Großen Kreuzgangs der Nürnberger Kartause wird eine Fülle von Gegenständen präsentiert, die das Leben vor allem gehobener sozialer Schichten in Spätmittelalter und Früher Neuzeit beleuchten. Dazu gehören aussagekräftige Elemente von Innenarchitekturen wie hölzerne Säulen und Pfeiler, verzierte Knaggen und Balken, aber auch Türen, Schlösser und Schlüssel sowie andere kunstvolle Schlosserarbeiten. Dort finden sich Mobiliar vom Tisch über den Schrank bis zur Truhe sowie Textilien, wie Rücklaken und prächtige Handtücher. Darüber hinaus Einrichtungsgegenstände sind wie Leuchter und Gerät aus Glas, Ton und Metall ausgestellt. Bildkünstlerisch verzierte Kästchen und Schachteln erzählen von der Art und Weise der Aufbewahrung kostbarer Dinge. Bucheinbände, eines der raren Beutelbücher des Mittelalters, Klappaltärchen und Pilgerzeichen erinnern daran, dass der Wohnraum immer auch ein Ort privater Frömmigkeitsausübung war.
Öfen und bunte Ofenkacheln
Zur Ausstattung repräsentativer Wohn- und Versammlungsräume gehörten seit dem Mittelalter Kachelöfen. Das Museum besitzt eine anschauliche Sammlung zur Geschichte dieser im 13. Jahrhundert im östlichen Alpenraum entwickelten Gattung der Raumerwärmer. Neben reich verzierten Öfen des 16. und 17. Jahrhunderts ist hier eine repräsentative Auswahl von Kacheln gezeigt, die die Entwicklung von der einfachen Becher- oder Napfkachel zur reliefierten Nischenkachel nachvollziehbar machen. Zu den besonders bedeutenden Stücken gehören großformatige Bildkacheln aus der so genannten Werkstatt des Wiener Sakristeiofens (um 1490), Kacheln mit Heiligendarstellungen aus Lüneburg (um 1515) und mit perspektivischen Innenarchitekturen aus einem Nürnberger Atelier (um 1540).
Objekte der Ausstellung
Zweigeschossiger Schrank
Südtirol, E. 15. Jh