Papierne Gärten

Illustrierte Pflanzenbücher der frühen Neuzeit

01.10.2020 – 18.04.2022

In der frühen Neuzeit erkennt sich der Mensch als Spezies, die mit allem Leben auf der Erde verbunden ist. In der Folge entwickelt sich die Botanik zu einer Leitwissenschaft, die in illustrierten Pflanzenbüchern ihr wichtigstes Medium findet. Die Buchgattung zeugt vom rational-ästhetischen Umgang des Menschen mit der Natur: rational, weil sie medizinischbotanisches Wissen festhält; ästhetisch, weil die Illustratoren gottgefällig die Schönheit der Pflanzen zur Ansicht bringen wollten. Die Anfang des 17. Jahrhunderts einsetzende Mikroskopie erleichterte zudem eine möglichst detailgetreue Wiedergabe. Insbesondere Pflanzenbücher des Barock liefern sich mit der Natur einen Überbietungskampf in puncto Realität und Schönheit. Als papierne Paradiesgärten bringen sie den Garten Eden auf ewig in die Kaminstube.

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht der barocke Prachtband „Plantae selectae“ von Christoph Jacob Trew. Als Vorlage dienten den Stechern die Aquarelle Georg Dionysius Ehrets, die erstmalig zu sehen sind.

Sind wir noch Teil unserer Natur? Diese Frage erörtert Dr. Johannes Pommeranz anlässlich der Ausstellung in seinem aktuellen Beitrag im #GNM_Blog..

 

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