1824 wurden die Motive der preußischen Staatsmedaille aktualisiert. Das königliche Bild von Friedrich Wilhelm III. wurde nach einer Büste, die Rückseite nach einem Modell des Bildhauers Christian Daniel Rauch (1777-1857) hergestellt. Sie zeigt Hygieia mit zwei Kindern bei einem Arzt, der eines der Kinder mit einer Lanzette impft. Im Hintergrund befindet sich eine Kuh, von der der Impfstoff stammt. Darüber lautet die Inschrift: „DEM VERDIENSTE UM DIE SCHUTZIMPFUNG“. In der Fußleiste sind die Signaturen von Rauch und dem Hersteller, dem Medailleur Heinrich Gottlieb Goetze (1794-1864), zu finden. Nach anfänglichen Umsetzungsschwierigkeiten wurde die Medaille 1832 erstmals und 1875, ein Jahr nach Einführung der reichsweiten Impfpflicht, zum letzten Mal vergeben. Laut Bannicke und Tewes wurden in dieser Zeit 467 Ausführungen in Silber und zwölf in Kupfer hergestellt.
Kommentare
13.04.2021 | Rita Wolkersdorfer
Vielen Dank für diesen gut recherchierten Artikel. Sehr interessant. Schön, dass nun auch einmal Medaillen Thema des GNM-Blogs sind. Und: In der momentanen (Corona-)Situation ist es irgendwie beruhigend, dass das Thema "Impfgegner" nichts Neues ist, Offensichtlich ein Bereich, der die Menschen immer schon gespaltet hat. | GNM_BLOG ANTWORTET: Liebe Frau Wolkersdorfer, herzlichen Dank für Ihr Feedback!!
30.03.2021 | Eckhard Prochaska (30.3.21)
Abgesehen von der für Numismatiker ungewöhlichen Abbildungsweise der Medaillen fand ich die verschiedenen Themenbereiche des Artikels gut recherchiert, interessant dargestellt und mit instruktiven Fotos bereichert. Die Impfgegnerbewegung im 19. Jahrhundert war mir bisher unbekannt. Auf jeden Fall "danke" dafür, dass ein Blog auch einmal numismatische Objekte zur Erweiterung eines aktuellen Themas aus historischer Sicht heranzieht. | GNM_BLOG ANTWORTET: Lieber Herr Prochaska, wie schön, dass Sie wir überraschen konnten. Danke für Ihr Feedback und herzliche Grüße aus Nürnberg!
28.03.2021 | Winfried Stein
Ich finde es sehr verdienstvoll, die Medaillen zum Thema Impfschutz vorzustellen. Allerdings bedauere ich, dass die Medaillen nicht vollständig abgebildet werden. Münz- und Medaillensammler sind es gewohnt, die Stücke ganzheitlich wahrzunehmen. Zusätzlich kann man wichtige Details hervorheben. Mit freundlichen Grüßen Winfried Stein, Verein für Münzkunde Nürnberg e.V. GNM_BLOG ANTWORTET| Sehr geehrter Herr Stein, herzlichen Dank für Ihre Nachricht! Wir werden in Zukunft darauf achten. Dieses Mal ging es um das Fokussieren auf die Details.