Glockenlager im Hamburger Hafen
Datierung: um 1944
Material/Technik: Fotoabzug auf Papier
Standort: Historisches Archiv im GNM, Deutsches Glockenarchiv
Auf welche Maßnahme geht das Deutsche Glockenarchiv zurück?
Im Zweiten Weltkrieg ließen die Nationalsozialisten die meisten Glocken einziehen, um das Metall der Kriegsindustrie zuzuführen. An den Sammelplätzen (der größte befand sich im Hamburger Hafen) wurden viele dieser Glocken fotografiert und auf Karteikarten beschrieben. Die so entstandenen Unterlagen gelangten 1966 ins Germanische Nationalmuseum.
Sind im Deutschen Glockenarchiv alle während des Zweiten Weltkriegs abgelieferten Glocken dokumentiert?
Die Unterlagen betreffen etwa 16.300 Glocken, die zumeist kunstgeschichtlich und historisch wertvoll sind. Das entspricht nicht einmal einem Fünftel der Gesamtzahl; über drei Viertel der abgelieferten Glocken wurden dagegen ohne viel Aufhebens eingeschmolzen. Die meisten Glocken stammten aus dem Deutschen Reich, einige aus besetzten Gebieten.
Existieren die dokumentierten Glocken noch?
Viele von ihnen haben die Kriegs- und Nachkriegswirren überstanden. Meist wurden sie an ihre Heimatgemeinden zurückgegeben, nur die Glocken aus den damals staatsrechtlich umstrittenen Ostgebieten wurden einstweilen an westdeutsche Gemeinden verliehen, wo sie sich überwiegend noch heute befinden. Über die verloren gegangenen Glocken ist das Glockenarchiv oft die einzige Informationsquelle.