Heiltumsschrein

Datierung: 1438-1440
Ort: Nürnberg
Material/Technik: Eichenholz, teilweise bemalt, Silber, Messing, Kupfer u.a.
Inventarnummer: KG187

Welche Funktion hatte der Heiltumsschrein?

Der hausförmige Schrein enthielt die seit 1424 dauerhaft in der Nürnberger Heilig-Geist-Kirche verwahrten Reichsreliquien. Er war im Chor der Kirche aufgehängt. Auf den Inhalt, unter anderem die Heilige Lanze und ein Stück Holz vom Kreuz Christi, verweist die Bemalung der Unterseite. Silberne Rauten mit dem Nürnberger Wappen plattieren die Seiten des Schreins und belegen den Anspruch der Stadt als legitimer und auf ewig bestellter Hüter des Reichsschatzes.

Wer erteilte den Auftrag und wer fertigte den Schrein?

Der Schrein entstand von 1438 bis 1440 im Auftrag des Nürnberger Rates und war eine Gemeinschaftsarbeit mehrerer Handwerker und Künstler. Das hölzerne Gehäuse schuf der Schreiner Hans Nürnberger, die silbernen Wappen fertigten die Goldschmiede Peter Ratzko und Hans Scheßlitzer. Der Maler Lucas bemalte die Unterseite. Welcher Rotschmied die Messingarbeiten schuf, ist nicht bekannt.

In welchem historischen Kontext entstand das Werk?

Der Krieg mit den Hussiten in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts war letztlich wohl der Grund, weswegen König Sigismund von Luxemburg die Reichskleinodien aus Böhmen, dem Kerngebiet seiner Herrschaft, 1424 in das sichere Nürnberg bringen ließ. Die Wahl Nürnbergs als Aufbewahrungsort zeigt das besondere Verhältnis von König und Kaiser zu den Reichsstädten, die damals auf dem Höhepunkt ihrer Bedeutung angelangt waren.

Weiterführende Informationen finden Sie in der Forschungsdatenbank des GNM

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